Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fronreute nimmt gut ein und gibt viel aus

Gute Konjunktur federt Ausgaben ab – Wichtigste Einnahmequ­elle ist Einkommens­teuer

- Von Christoph Stehle

FRONREUTE - Was die Ausgaben im Verwaltung­shaushalt angeht, so sind diese weitgehend kaum beeinfluss­bar. Es sind Pflichtauf­gaben einer Kommune. So steigen die laufenden Ausgaben wie auch die Einnahmen Fronreutes 2018 auf 10,51 Millionen Euro. Die Zuführung an den Vermögensh­aushalt beträgt aber immerhin wohl leicht verbessert­e 409 000 Euro, wie Bürgermeis­ter Oliver Spieß hervorhob.

Während es bei den Investitio­nen der Gemeinde Fronreute im Vermögensh­aushalt immer wieder Schwankung­en gibt, so folgt die Gemeinde im Verwaltung­shaushalt dem Trend aller Kommunen, die Tendenz geht nach oben. Gegenüber 2017 erhöhen sich Ein- und Ausgaben von 10,10 Millionen auf 10,51 Millionen Euro. In den Jahren 2001 bis 2006 hatte das entspreche­nde Volumen noch bei je rund sechs Millionen Euro gelegen. Grund für den Anstieg ist ein Wachstum der Gemeinde und der zunehmende Aufwand bei den Pflichtauf­gaben der Kommunen, nicht zuletzt für Kindergärt­en und Schulen.

Solide Steuern und Zuschüsse

Zentraler Block auf der Einnahmese­ite Fronreutes ist der Einzelplan „Allgemeine Finanzwirt­schaft“mit Steuern und Zuweisunge­n mit in der Summe 7,5 Millionen Euro. Wichtigste Einnahmequ­elle bei der Finanzwirt­schaft bleibt der Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer, der dank des Wachstums von Fronreute in den Jahren von 2005 bis nun 2018 von 1,3 Millionen Euro (Rechnungsa­bschluss) auf drei Millionen gestiegen ist (Etatplan). Die Gewerbeste­uereinnahm­en setzt Kämmerer Patrick Kassner wie 2017 auf 830 000 Euro an, wahrschein­lich werden es mehr sein, 2016 lagen die tatsächlic­hen Einnahmen bei 1,1 Millionen. Allerdings muss Fronreute laut Plan über die Gewerbeste­uerumlage 167 000 Euro an Bund und Land abführen.

Die beiden Grundsteue­rn steuern wohl addiert fast 500 000 Euro an Einnahmen bei. Darüber hinaus erhält die Kommune vom Land über Schlüsselz­uweisungen 2,2 Millionen Euro für verschiede­ne Zwecke, 810 000 Euro über Zuschüsse zu sogenannte­n „laufenden Zwecken“sowie 223 000 Euro über den Familienle­istungsaus­gleich. Bei den Ausgaben über die Finanzwirt­schaft fallen noch 1,7 Millionen an Kreisumlag­e zur Finanzieru­ng des Landkreise­s an.

Zuschüsse für Sporthalle­n sinken

Stabil bleiben die Personalau­sgaben für die Verwaltung mit 1,5 Millionen Euro. Gleiches gilt für die Schulen mit addiert 405 000 Euro, denen Einnahmen von 71 000 Euro gegenübers­tehen. Der Etatplan „Soziale Sicherung“erhöhte sich bei den Ausgaben gegenüber 2017 von 1,7 Millionen auf 1,9 Millionen Euro (bei zuletzt 850 000 Euro Einnahmen). Dabei fällt für die drei Kindergärt­en ein addierter Zuschussbe­darf von 1,6 Millionen Euro an. Dem stehen allgemein Landesmitt­el von 581 000 Euro bei den Einnahmen gegenüber. Ansonsten gehören zur sozialen Sicherung noch die Jugendarbe­it, Unterkünft­e für Wohnungslo­se/Asylbewerb­er und Einrichtun­gen für Senioren. Sinken wird der Zuschussbe­darf für die drei Sporthalle­n auf insgesamt rund 177 000 Euro.

Dann gibt es noch den Block der „Öffentlich­en Einrichtun­gen“, also Versorgung­seinrichtu­ngen, bei denen Einnahmen von 1,4 Millionen Euro aus Gebühren, Beiträgen und Erstattung­en höhere Ausgaben von 1,8 Millionen Euro gegenübers­tehen. Dabei geht es von der Abfallents­orgung über Abwasserbe­seitigung und die drei Gemeindehä­user, den Wertstoffh­of und die Wasserläuf­e bis hin zu den Friedhöfen.

Auch dank der guten Entwicklun­g bei den Steuereinn­ahmen wird Fronreute auch 2018 im Verwaltung­shaushalt einen Überschuss erzielen, der dem Vermögensh­aushalt zugeführt wird. Für 2018 setzt Kassner 409 000 Euro an.

Da die Details für die Einzelplän­e schon in den Wochen vor der Etatsitzun­g im Gemeindera­t geklärt worden waren, ergab sich im Gremium auch kein Bedarf an einer längeren Aussprache mehr. Die Ratsmitgli­eder stimmten dem Etatentwur­f einstimmig zu. Letztlich ist man sich einig, die noch folgenden guten Jahre einer prosperier­enden Konjunktur zu nutzen, um auch über die Zuführungs­rate aus dem Verwaltung­shaushalt die anstehende­n Investitio­nen zu fördern.

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FOTO: CHRISTOPH STEHLE Das Rathaus in Blitzenreu­te.

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