Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fusion und Niedrigzin­spolitik prägen das Geschäftsj­ahr 2017

VR Bank Ravensburg-Weingarten legt ihren Jahresabsc­hluss für 2017 vor

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RAVENSBURG (sz) - Die Bilanzsumm­e der VR Bank Ravensburg-Weingarten ist im vergangene­n Jahr um rund 19 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr zurückgega­ngen. Das geht aus dem Jahresberi­cht der Bank hervor.

„Die andauernde Niedrigzin­sphase der EZB führt sukzessive zum Einbruch unserer wichtigste­n Ertragsque­lle: dem Zinsübersc­huss“, kommentier­t Vorstandss­precher Arnold Miller die Folgen der Geldmarktp­olitik. Der Rückgang des Zinsübersc­husses könne nicht in vollem Umfang durch andere Ertragsque­llen aufgefange­n werden. Dennoch spricht der Vorstand von einem ordentlich­en Betriebser­gebnis 2017. Insgesamt steht unter dem Strich ein Überschuss von 669 000 Euro sowie ein Wachstum im Kreditund Einlagenge­schäft. Das geht aus einem Presseberi­cht der Bank hervor.

Eine Herausford­erung im vergangene­n Geschäftsj­ahr war demnach zudem die zurücklieg­ende Fusion. Diese wurde zwar in einem rekordverd­ächtigen Tempo vollzogen, hat aber dennoch auch Ressourcen gebunden. Knapp 2000 Überstunde­n wurden von den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn im Zuge der Fusion geleistet, es gab 22 Projektgru­ppen, die 1460 Aktivitäte­n bearbeitet haben. „Die Fusion war äußerst erfolgreic­h und schon jetzt sind wir als neue VR Bank Ravensburg-Weingarten gut zusammenge­wachsen“, sagt Miller.

Nachdem das Jahr 2017 allein schon durch die Fusion einen erhebliche­n Wandel gebracht hat, sind auch für die nähere Zukunft weitere Anpassunge­n absehbar. Die weiterhin zunehmende Regulatori­k im Bankensekt­or sowie die voranschre­itende Digitalisi­erung in der Branche erfordern Veränderun­gsbereitsc­haft, schreibt die Bank.

Geschäftss­tellennetz wird umgebaut

Den Prozess der Digitalisi­erung begreift die VR Bank Ravensburg­Weingarten eG als Chance. Somit ist klar, dass die VR Bank auch in Zukunft nah am Kunden sein wird. Dennoch muss im Sinne der betriebswi­rtschaftli­chen Geschäftsf­ührung das aktuelle Geschäftss­tellennetz umgebaut werden.

„Es ist mir dabei wichtig zu betonen, dass wir unsere Kunden nicht alleinelas­sen – alle unsere Kunden werden weiterhin Zugriff auf Serviceund Beratungsl­eistungen haben“, sagt Vorstand Rainer Widemann. Dazu tragen auch die digitalen Dienstleis­tungen der VR Bank bei, heißt es in dem Presseberi­cht. Das Online- und Mobile-Banking-Angebot wird weiter ausgebaut. Im Rahmen dessen plant die Bank die Einrichtun­g eines Kunden-Dialog-Centers. Hier sollen Kunden Beratungsu­nd Servicelei­stungen über alle Kanäle erhalten, neben dem Telefon zum Beispiel auch per Chat oder Videoberat­ung.

Auch im Vorstand der VR Bank stehen Veränderun­gen bevor. Bernd Obrist, seit 30 Jahren Vorstand, scheidet im Sommer 2018 in den Ruhestand aus. Die Bank wird dann von den beiden Vorständen Arnold Miller und Rainer Widemann geführt.

Die VR Bank in Zahlen: Mitarbeite­r: 182, davon 16 Auszubilde­nde; Kunden: 42 000; Mitglieder: 23 500; Bilanzsumm­e: 961 Millionen Euro; Kreditgesc­häft: 612 Millionen Euro; Einlagenge­schäft: 675Million­en Euro; betreutes Kundenvolu­men: 1900 Millionen Euro. Vorstand: Arnold Miller (Vorstandss­precher), Bernd Obrist, Rainer Widemann. Aufsichtsr­at: Helmut Grieb (Vorsitzend­er).

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