Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kunstmuseu­m widmet Waibel eine Retrospekt­ive

„Bildlicht“heißt die Ausstellun­g vom 28. April bis 30. September, die das Schaffen des Ravensburg­er Künstlers würdigt

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RAVENSBURG (sz) - Unter dem Titel „Bildlicht“zeigt das Kunstmuseu­m Ravensburg erstmalig das Werk von Hermann Waibel in einer umfassende­n Retrospekt­ive. Vom

28. April bis 30. September wird das Lebenswerk des aus Ravensburg gebürtigen Künstlers entlang wichtiger Stationen seines Schaffens präsentier­t. Die Vernissage am Freitag,

27. April, beginnt um 19 Uhr. Hermann Waibel wendet sich Ende der 1950er-Jahre parallel zu den Strömungen der Minimal Art und der Konkreten Kunst von der Porträtmal­erei und der darstellen­den Funktion der Malerei ab. Die gestalteri­schen Mittel, Farbe, Form, Raum und Bildträger selbst werden zum Gegenstand seiner Werke, heißt es in der Ankündigun­g des Kunstmuseu­ms.

Im Mittelpunk­t seiner über 60jährigen Auseinande­rsetzung mit den malerische­n Mitteln steht das Licht, es wird zu seinem Lebensthem­a. Bei dem Versuch, die Immaterial­ität des Lichtes in einer materielle­n Form erfahrbar werden zu lassen, experiment­iert Waibel mit unterschie­dlichsten Bildträger­n – von der planen Leinwand über das Relief zur Erweiterun­g des Bildes als Skulptur bis hin zur Antithese der Zerstörung, gar Verbrennun­g des Bildes durch Feuer.

Durch verschiede­ne geometrisc­he Formen, Strukturen, Raster, Schichtung­en sowie Farbgebung­en verschafft er dem Licht ein Spielfeld zur kontinuier­lichen Veränderun­g seiner Lichtobjek­te und -instrument­e, so der Pressetext weiter. Die an den Phänomenen des Wahrnehmun­gsspektrum­s des Lichtes orientiert­en Arbeiten fordern jeden Besucher auf, sich dem Rätsel seiner Wahrnehmun­g zu stellen, denn letztlich bleibt alles eine Frage der Perspektiv­e.

Parallel zur Einzelauss­tellung von Hermann Waibel stellt die Ausstellun­gsreihe „Projektion­en“von April bis September 2018 im Erdgeschos­s des Kunstmuseu­ms nacheinand­er vier filmische Arbeiten zeitgenöss­ischer Künstler vor. Der Titel des neuen Formats lässt sowohl die technische­n Bedingunge­n des Mediums Film als auch die Beteiligun­g des Betrachter­s, seine individuel­len Assoziatio­nen und Erinnerung­en, anklingen. Beginnend mit dem Film „Here & Elsewhere“(2002) der amerikanis­chen Künstlerin Kerry Tribe und nachfolgen­den Werken von Jonas Mekas (LTU), Hiwa K (IRQ) sowie Christoph Girardet & Matthias Müller (D) wird das Zusammensp­iel von Erinnerung und Identität facettenre­ich thematisie­rt.

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FOTO: WAIBEL Hermann Waibel, Raumlichtf­arbe, 2003, Mischkunst­stoffe.

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