„Die geschlossene Tür hielt niemanden auf“

Als die ganzjährigen Gäste des Flappachs diese Überschrift lasen, atmeten sie erleichtert auf. Genießen sie doch den See und seine betörend schöne Natur seit vielen Jahren schon. Nicht nur im Sommer, sondern auch im Herbst, im Winter und vor allem im Frühjahr, wenn sie sich nach der kalten und dunklen Jahreszeit nach Licht und Sonne sehnen. Am Ende des Artikels jedoch waren die Liebhaber des Sees, wie alle Jahre zuvor schon, schwer enttäuscht. Denn das Bad bleibt vom 7. April bis zum 10. Mai geschlossen, also zweiunddreißig Tage, nicht nur zwei.

Zu allen Jahreszeiten baden Menschen im Flappach, den ganzen schönen Herbst 2017 hindurch und, wie im vergangenen Winter, immer ohne Aufsicht, immer auf eigene Verantwortung. Und doch wird jetzt ernsthaft darüber nachgedacht, ob der April noch zum Winter gehört? Oder vielleicht doch schon zum Sommer? Und der Herbst, gehört der auch zum Winter?

Die geschlossene Tür hielt niemanden auf. Am letzten Wochenende herrschte am Flappach Hochbetrieb. Die Menschen krochen unter Zäunen hindurch oder überstiegen sie. Oder sie entkleideten sich, warfen ihre Sachen über den Zaun und schwammen um die Absperrung, die ein paar Meter weit in den See hineinreicht, herum.

Wie viel Jahre soll das noch so weitergehen? Gibt es wirklich keine andere Lösung? Würde ein Schild am Eingang mit einem entsprechenden Hinweis, der die für das Bad Zuständigen aus der Verantwortung entlässt, wirklich nicht ausreichen?

Manfred Kohrs, Ravensburg

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass sich die Redaktion Kürzungen vorbehält. Für unsere Ausgabe gilt eine Beschränkung auf 60 Zeitungszeilen (pro Zeile etwa 35 Anschläge). Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar. Aus presserechtlichen Gründen veröffentlichen wir anonyme Zuschriften grundsätzlich nicht. Teilen Sie uns deshalb bitte immer Ihren vollen Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer mit.