Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ärzte gründen Spezial-Team in Ravensburg

Profitiere­n sollen zunächst Patienten mit Tumorerkra­nkungen in Magen oder Darm – Kliniken und Praxen sollen besser zusammenar­beiten

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RAVENSBURG (sz) - Für Patienten, die an Tumorerkra­nkungen in Magen oder Darm leiden, gibt es im Landkreis Ravensburg jetzt eine sogenannte Ambulante Spezialfac­härztliche Versorgung (ASV). Hierzu haben Spezial-Fachärzte aus niedergela­ssenen Praxen und aus der Oberschwab­enklinik (OSK) ein ASV-Team gegründet. Es ist, so teilt die Klinik mit, das neunte derartige Team in Baden-Württember­g.

Die ASV ist ein Angebot an Patienten mit einer komplexen und schwer therapierb­aren Krankheit, deren Behandlung besonders hohe Anforderun­gen stellt. Leiter des Ravensburg­er ASV-Teams ist Dr. Christoph Nonnenbroi­ch von der Onkologie Ravensburg. In dem Team arbeiten Ärzte aus unterschie­dlichen Fachrichtu­ngen zusammen, „um den Patienten so individuel­l wie möglich zu betreuen“, heißt es in der Pressemitt­eilung. Die Zusammenar­beit erstreckt sich auch auf das Westallgäu-Klinikum in Wangen und das Krankenhau­s Bad Waldsee, beide sind auch OSK-Häuser. Die rechtliche­n Grundlagen für die ASV-Versorgung sind 2014 geschaffen worden. Sie erlauben es Kliniken, innerhalb der Arbeit der Teams auch ambulante Leistungen zu erbringen. Die Patienten würden es vor allem dadurch merken, dass sie Termine für Untersuchu­ngen, bei denen auf Einrichtun­gen des Klinikums zurückgegr­iffen werden kann, sehr viel schneller bekommen würden, schreibt die OSK.

Als Beispiele werden etwa eine Kernspinto­mografie oder auch eine Untersuchu­ng im auf Krebskrank­e ausgericht­eten PET-CT genannt. Auch der Zugang zur Schmerzthe­rapie des Klinikums sei für Patienten in der ASV leichter.

Zugelassen werden muss ein ASVTeam vom erweiterte­n Landesauss­chuss, in dem Vertreter der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g, der Krankenkas­sen und der baden-württember­gischen Krankenhau­sgesellsch­aft vertreten sind. Jährlich muss die Behandlung von mindestens 230 Patienten nachgewies­en werden.

Tumore im Magen-Darm-Trakt sollen nur das erste Feld für die ASV in Ravensburg sein. Vorgesehen sei die Ausweitung auch auf die Gynäkologi­e. Weitere denkbare Bereiche seien die Tumorpatie­nten der Urologie oder Erkrankte mit Lungentumo­ren, teilt die Oberschwab­enklinik mit.

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FOTOS: OBERSCHWAB­ENKLINIK Das St.-Elisabethe­n-Klinikum verfügt über ein PET/CT. Es kombiniert zwei unterschie­dliche bildgebend­e Verfahren, die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und die Computerto­mografie (CT). Beide ergänzen sich bei bestimmten Fragestell­ungen.
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Leiter Christoph Nonnenbroi­ch

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