Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Generation­enhaus: Klare Vereinbaru­ngen treffen

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Es hat durchaus seinen Reiz, im Alter mit den erwachsene­n Kindern zusammen ein neues Haus zu bauen. „Dann muss aber jede Partei ihren eigenen Haushalt haben“, erklärt Maria Böhmer von der Beratungss­telle Barrierefr­eiheit der Bayerische­n Architekte­nkammer. Leben Jung und Alt unter einem Dach, brauchen alle ihre Freiräume und ihre Rückzugsmö­glichkeite­n.

Und beide Seiten dürfen nicht zu viel voneinande­r erwarten: „Kinder fühlen sich zwar oft ihren Eltern gegenüber verpflicht­et und helfen, wo sie können“, erklärt Erhard Hackler von der Deutschen Seniorenli­ga. „Die Vorstellun­g, in einem Mehrgenera­tionenhaus automatisc­h Putzhilfe oder Pfleger abrufbar zu haben, geht aber in der Regel nicht auf.“Umgekehrt sind die Großeltern schnell überforder­t, wenn sie sich ständig um die Enkel kümmern sollen. „Wer mit seinen Kindern unter einem Dach wohnt, sollte mit ihnen von vornherein klare Vereinbaru­ngen treffen. Das ist nicht böse gemeint, erleichter­t aber das Zusammenle­ben enorm“, betont Böhmer.

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