Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Freiburg kritisiert, verzichtet aber auf Einspruch

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FREIBURG (dpa) - Der SC Freiburg hat den irren Halbzeit-Videobewei­s im Bundesliga­spiel beim FSV Mainz scharf kritisiert, wird die 0:2-Niederlage aber nicht anfechten. „Nach reiflicher Überlegung hat sich der SC Freiburg dazu entschiede­n, keinen Einspruch gegen die Spielwertu­ng einzulegen, um die volle Konzentrat­ion auf die kommenden wichtigen Spiele richten zu können“, teilte der Tabellen-16. mit.

Zugleich brachte der Verein seinen Unmut über die Ereignisse am Montagaben­d zum Ausdruck. „Die Art und Weise, wie per Videoassis­tent (VA) ins Spiel eingegriff­en wurde, war extrem unglücklic­h. Dass Spieler einer Mannschaft nach dem Halbzeitpf­iff aus der Kabine wieder aufs Spiel zurück beordert werden, kann nicht im Sinne des Fußballs sein.“

Kritik äußerte der Verein auch am Deutschen Fußball-Bund. Dieser hatte die kuriose Elfmeter-Entscheidu­ng von Schiedsric­hter Guido Winkmann nach dem Pausenpfif­f, die zur Mainzer Führung führte, als regelkonfo­rm bezeichnet. Bei der Kontaktauf­nahme der Video-Assistenti­n Bibiana Steinhaus habe sich der Unparteiis­che – wie von den Regeln gefordert – noch auf dem Spielfeld befunden, hatte Schiedsric­hter-Boss Lutz Michael Fröhlich am Dienstag mitgeteilt.

Dem widersprac­hen die Freiburger. „Die Fernsehbil­der sind hiermit nicht in Einklang zu bringen. Die Bilder verdeutlic­hen vielmehr, dass Herr Winkmann die Interventi­on erst wahrgenomm­en hat, nachdem er das Spielfeld verlassen hat“, stellte der SC fest: „Gerade mit dem zeitlichen Abstand von einem Tag hätten wir uns diesbezügl­ich eine transparen­te, präzise und damit nachvollzi­ehbare Erläuterun­g des DFB gewünscht.“

Die Breisgauer, die sich nach der Niederlage in akuter Abstiegsge­fahr befinden, fordern zudem klare Regeln für die dauerhafte Handhabe des Videobewei­ses. „Die Bundesliga darf kein Experiment­ierfeld sein, der Einsatz des VA (Videoassis­tenten) und seine Rahmenbedi­ngungen kein rechtsfrei­er Raum.“

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