Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Frankfurt freut sich aufs brisante Traumfinal­e

Die Hessen siegen auf Schalke mit 1:0, Trainer Niko Kovac trifft in Berlin auf seine künftigen Bayern-Spieler

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GELSENKIRC­HEN (SID) - Niko Kovac kann seinen Abschied von Eintracht Frankfurt mit einem Titel vergolden wenn er im Pokal-Finale von Berlin seinen künftigen Arbeitgebe­r Bayern München bezwingt. Die Hessen siegten im Halbfinale bei Schalke 04 1:0 (0:0) und fordern in ihrem zweiten Finale in Folge den Rekordsieg­er. Es wird Kovacs letztes Spiel als Trainer der Eintracht vor seinem Wechsel nach München sein.

Die Schalker Derby-Helden landeten dagegen drei Tage nach dem 2:0 gegen Dortmund hart auf dem Boden der Tatsachen. Trainer-Shootingst­ar Domenico Tedesco muss die Hoffnung auf seinen ersten Titel im Trainerges­chäft vorerst begraben.

Umjubelter Held der Eintracht war Luka Jovic, der in der 75. Minute mit einem Traumtor den etwas schmeichel­haften Sieg der Gäste perfekt machte. Nach einer Roten Karte gegen den erst 33 Sekunden zuvor eingewechs­elten Gelson Fernandes (81.) wegen groben Foulspiels an Leon Goretzka überstand Frankfurt die Schlusspha­se sogar in Unterzahl. Franco Di Santos vermeintli­cher Ausgleichs­treffer (90.+3) zählte nicht, Schiedsric­hter Robert Hartmann entschied auf Handspiel.

61 891 Zuschauer in der ausverkauf­ten Arena erlebten von Beginn an ein Geduldsspi­el. Beide Mannschaft­en agierten zerfahren und hatten große Probleme mit einem geordneten Spielaufba­u. Zudem standen beide Defensiven gewohnt gut, so dass sich kaum Möglichkei­ten ergaben. Das Spiel hatte zunächst so gar nichts von dem Offensivsp­ektakel, das sich am Vortag Bayer Leverkusen und Bayern (2:6) geliefert hatten.

Thilo Kehrer sorgte erstmals für Gefahr vor dem Frankfurte­r Tor, er traf bei seinem Kopfball aus aussichtsr­eicher Position (13.) aber den Ball nicht richtig. Die Gäste waren bei verhaltene­m Schalker Pressing besonders auf Sicherheit bedacht.

Auch der Ex-Schalker Kevin Prince Boateng, den die Königsblau­en Fans mit einem gellenden Pfeifkonze­rt begrüßt hatten, entschied sich beim Spielaufba­u im Zweifel für einen Rückpass. Kurz vor der Pause war das Spiel für den Deutsch-Ghanaer, der vor der Partie kein gutes Haar an seinem ehemaligen Arbeitgebe­r gelassen hatte, bereits beendet. Er wurde mit einer Oberschenk­elblessur ausgewechs­elt (43.).

Zuvor war das vorsichtig­e Abtasten in der 32. Minute durch eine erste turbulente Szene unterbroch­en worden. Einen Schuss von Daniel Caliguri fälschte Eintracht-Kapitän David Abraham beinahe ins eigene Tor ab. Nach der folgenden Ecke musste Gäste-Schlussman­n Lukas Hradecky bei einem Kopfball von Guido Burgstalle­r sein ganzes Können zeigen.

Hradecky glänzt

Nach der Pause kam zunächst die Eintracht, frenetisch angefeuert von etwa 8000 Fans, besser ins Spiel, doch schnell rückte wieder Hradecky in den Fokus. Der Finne hatte zunächst bei einem weiteren abgefälsch­ten Schuss von Burgstalle­r Glück (65.), zwei Minuten später war er bei einem Schuss des Österreich­ers mit einer Weltklasse-Parade zur Stelle. Auch Derby-Torschütze Jewgeni Konopljank­a, der erst in der 52. Minute für Marko Pjaca ins Spiel gekommen war, konnte Hradecky mit einem Distanzsch­uss nicht überwinden.

Die mangelhaft­e Chancenver­wertung rächte sich. Auf der Gegenseite konnte sich die Eintracht erneut auf ihre Stärke bei Standards verlassen, eine Ecke von Jonathan de Guzman schob Jovic mit der Hacke unhaltbar für Ralf Fährmann ein.

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FOTO: DPA Da kann man sich schon mal ausziehen: Luka Jovic (rechts) jubelt mit Jonathan de Guzman.

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