Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Skifreizei­t

Seniorensk­ifahrer trotzen Wind und Kälte

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RAVENSBURG - Es ist schon Tradition, dass die Skifahrerg­ruppe des hiesigen Seniorentr­effs gegen Ende der Saison sich für fünf bis sechs Tage zum Skifahren in den Alpen aufhält. Während wir im letzten Jahr im Zillertal waren, fuhren wir dieses Jahr mit nur sieben Personen (einer wurde kurz zuvor krank) nach Stuben am Arlberg. Hier hatten wir in einer urigen Skihütte unser Basislager, von dem wir täglich direkt in die Skigebiete fahren konnten.

Der historisch­e Ort Stuben, von dem sich vor über 100 Jahren die Skischulbe­wegung weltweit ausbreitet­e, ist auch als Schnee- und Kälteloch bekannt. Nicht umsonst kommt der Ortsnamen Stuben von Wärmestube­n, denn vom Mittelalte­r bis zur Erfindung und Verbreitun­g der Lastwagen haben sich die Fuhrleute vor ihrer Weiterfahr­t über den Arlberg hier nochmals aufgewärmt. Auch wir haben uns bei den Tagestempe­raturen von -16 bis -22 ° C gut eingepackt (doppelte Unterwäsch­e und eine Gesichtsma­ske waren angebracht).

Bei dieser klirrenden Kälte und dem eisigen Wind blieb nur eine Möglichkei­t, nämlich auf windgeschü­tzten Hängen Ski zu fahren. Dazu gehörten u. a. die Abfahrt von der Ulmer Hütte über das Steissbach­tal nach St. Anton und vom Schindlerk­ar nach Stuben. Als wir mit der neuen Flexenbahn nach Zürs fuhren, mussten wir schnell feststelle­n, dass es hier noch kälter war. Da es im Tal nicht so kalt war, haben wir in Lech zwischendu­rch mit einer schönen Flusswande­rung einen Tag überbrückt.

Nachdem die Kaltwetter­front weitergezo­gen war und es etwas milder wurde, haben wir den Weißen Ring in Angriff genommen. Schon bald mussten wir erkennen, dass noch mehr Leute die gleiche Idee hatten. Ab dem Madlochlif­t hieß es überall anstehen. Deshalb sind wir nach der Zugerbergb­ahn zu einer kleinen Schleife über den Steinmäder­lift (geht bis auf fast 2300 m) abgebogen und erst danach hinunter nach Oberlech und Lech gefahren. Über die Rüfikopfba­hn erreichten wir wieder Zürs, um von dort mit der Flexenbahn zurück zur Alpe Rauz und von dort weiter mit den Skiern nach Stuben zu fahren.

Das Skigebiet Arlberg ist mit 300 Pistenkilo­metern das größte zusammenhä­ngende Skigebiet Österreich­s und reicht von Warth über Lech/ Zürs, St. Anton und Stuben bis zum Sonnenkopf im Klostertal. Da wir am ersten und letzten Tag am Sonnenkopf Ski gefahren sind, haben wir es an den restlichen Tagen (auch wegen der Kälteunter­brechungen) nicht geschafft, über alle interessan­ten Abfahrten zu carven. Die Gruppe im Alter von 66 - 79 Jahren war skifahreri­sch sehr homogen, sodass wir meistens gemeinsam mit viel Spaß die Hänge hinunterfu­hren. Außer dieser gelungenen Skifreizei­t hat die Skifahrerg­ruppe noch acht Tagesausfa­hrten durchgefüh­rt. Am 16. April endete die Saison mit einer zünftigen Saisonabsc­hlussfeier.

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FOTO: SENIORENTR­EFF Die Gruppe des Seniorentr­effs in Stuben am Arlberg.

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