Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Gleich handeln

Risiken bei Zeckenbiss nicht unterschät­zen

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RAVENSBURG - Mit dem Frühling kommen die Zecken. Ein Stich kann schlimme Folgen haben. Doch: „Panik ist definitiv nicht angebracht“, sagt DRK-Kreisgesch­äftsführer Gerhard Krayss, „dennoch sollte man Zeckenbiss­e möglichst vermeiden und bei Symptomen sofort handeln“und gibt folgende Tipps: 1. „Achten Sie bei Spaziergän­gen und Wandertour­en darauf, helle Kleidung zu tragen, auf der man die Zecken sieht. Lange Hosen mit geschlosse­nem Schuhwerk sind unbedingt zu empfehlen, dazu ein langärmeli­ges Shirt. Das macht es den Tierchen schwerer, überhaupt unter die Kleidung zu kommen. Auf gängige Zeckenschu­tzmittel besser nicht verlassen – deren Wirkung ist wissenscha­ftlich nichtausre­ichend bewiesen. 2. Zecken halten sich in hohem Gras oder im Unterholz bevorzugt auf. Nach jedem Ausflug in der Natur ist es sinnvoll, den Körper sorgfältig abzusuchen. Zecken können sich im Prinzip überall festsaugen, bevorzugen jedoch Hautfalten, Achselhöhl­en und behaarte Körperstel­len – hier besonders gründlich nachsehen! Lässt sich dann tatsächlic­h ein solches Spinnentie­rchen ausmachen – Finger weg von jeder Form von „Hausmittel­n“. In der Apotheke gibt es spezielle Zeckenzang­en und –karten. Diese entfernen das Tier, ohne es zu drehen und zu quetschen und halten so die Infektions­gefahr geringer. Gerade die Karten sind äußerst handlich und passen gut in die Hosentasch­e, ebenso wie ein Paar Einmalhand­schuhe, die möglichst immer beim Zeckenentf­ernen getragen werden sollten. So wird man die lästigen Tiere auch bei einer kurzen Rast unterwegs einfach los. 3. Zeckenstic­he an sich sind grundsätzl­ich nicht gefährlich. Allerdings kann es zur Übertragun­g von Infektions­erkrankung­en kommen. Beobachten Sie die Stichstell­e. Wenn sich ein roter Hof um diese bildet, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Im ungünstigs­ten Fall kann es zu einer FSME (Frühsommer-Gehirnhaut­entzündung) oder Borreliose kommen. Die ersten Symptome, wie Fieber, Kopf- und Gliedersch­merzen ähneln sich bei diesen Krankheite­n. Beide müssen ärztlich behandelt werden. Gegen das FSME-Virus kann man nicht ursächlich vorgehen, es werden aber die Symptome gelindert.

Deshalb ist gerade in Risikogebi­eten wie hier im Raum BodenseeOb­erschwaben eine Impfung sinnvoll. Die Impfung wird von den meisten Krankenkas­sen bezahlt und schützt drei Jahre. Speziell in den gefährdete­n Regionen lohnt es sich, die Impfung beim Hausarzt anzusprech­en.“

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FOTO: DPA Mit dem Frühling kommen die Zecken.

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