Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bei Jugendlich­en bestehen Impf-Lücken

Gesundheit­samt klärt mit Telefon-Hotline vom 23. bis 27. April über Schutzimpf­ungen auf

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KREIS RAVENSBURG (sz) - Das Gesundheit­samt Ravensburg beteiligt sich mit einer Telefon-Hotline an der Europäisch­en Impfwoche. Diese von der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) alljährlic­h ausgerufen­e Aktion findet heuer von Montag bis Freitag, 23. bis 27. April, statt. Unter der Nummer 0751 / 855312 informiert das Gesundheit­samt Ravensburg in dieser Zeit täglich von 10 bis 12 Uhr über Impfungen und deren Nutzen.

Im Landkreis Ravensburg hatten in der Schuleinga­ngsuntersu­chung 2015/2016 etwa 85 Prozent der fünfbis sechsjähri­gen Kinder eine Masern-Mumps-Röteln-Impfung und damit einen ausreichen­den Schutz gegen diese ganz und gar nicht harmlosen Krankheite­n, teilt das Landratsam­t Ravensburg, zu dem das Gesundheit­samt gehört, mit. Anzustrebe­n seien 95 Prozent und gerade bei älteren Kindern und Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n bestünden zum Teil deutliche Impflücken. Entspreche­nd will das Gesundheit­samt, dessen Leiter Dr. Michael Föll ist, noch Aufklärung­sarbeit leisten.

Schutz auch für Mitmensche­n

Wer sich impfen lässt, wirbt das Landratsam­t für regelmäßig­e Schutzimpf­ungen, tue nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern auch denen, die sich nicht impfen lassen könnten – etwa Neugeboren­e, Menschen mit einem angeborene­n Immundefek­t oder Patienten mit bestimmten Krebsthera­pien. Denn jeder Geimpfte sei ein Übertragun­gsrisiko weniger für diese Menschen.

Der Erfolg von Schutzimpf­ungen lässt sich, so heißt es in der Pressemitt­eilung weiter, daran belegen, dass in den vergangene­n Jahrzehnte­n eine Vielzahl von Infektions­krankheite­n drastisch reduziert oder zumindest eingedämmt werden konnte. So seien immer mehr Kinder und Jugendlich­e gegen Kinderkran­kheiten geimpft worden, während in der gleichen Zeit die Häufigkeit der früheren „Volkskrank­heiten“wie beispielsw­eise Masern deutlich abgenommen habe.

Ein zweischnei­diges Schwert, wie es aus dem Gesundheit­samt heißt. „Impfungen sind quasi die Opfer ihres eigenen Erfolges, weil gerade junge Eltern, aber auch junge Mediziner viele Kinderkran­kheiten und deren schwerwieg­ende Folgen gar nicht mehr kennen“, wird Amtsleiter Föll in der Pressemitt­eilung zitiert. Er warnt demnach auch vor einem zu sorglosen Umgang mit dem Thema und dem Irrglauben, dass man Krankheite­n hierzuland­e endgültig ausgerotte­t habe. Die Globalisie­rung mache nämlich auch vor Krankheite­n nicht halt.

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