Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Grüne wollen Sozialwohn­ungen auch in Schmalegg

Jedes neue Baugebiet soll künftig geprüft werden – „Brennendst­e soziale Frage“

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RAVENSBURG (fh) - Die Ravensburg­er Grünen wollen prüfen, ob künftig in jedem neuen Baugebiet eine feste Anzahl von Sozialwohn­ungen ausgewiese­n werden kann. Das geht aus einem Antrag der Fraktionen aus den Ortschafts­räten und dem Gemeindera­t an Oberbürger­meister Daniel Rapp hervor.

Die hohen Wohnungspr­eise entwickelt­en sich zunehmend zur „brennendst­en sozialen Frage“, heißt es in der Begründung. „Bezieher geringer Einkommen haben kaum Chancen auf dem freien, hochpreisi­gen Wohnungsma­rkt. Für große Familien, Alleinerzi­ehende, Senioren und Menschen mit Behinderun­g ist es nahezu unmöglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Das Bündnis für bezahlbare­n Wohnraum kann die Anforderun­gen des klassische­n sozialen Mietwohnun­gsbaus nicht erfüllen“, so Stadträtin Maria Weithmann und Roswitha Pohnert, Ortschafts­rätin aus Schmalegg.

Die Grünen begrüßen es, dass die Stadt sich nun auf den Weg gemacht habe, Sozialwohn­ungen wie in der Weststadt und in Bavendorf zu planen. Auch die Gründung einer kommunalen Wohnungsba­ugesellsch­aft sei wichtig. Darüber hinaus sollte aber für jedes neue Baugebiet geprüft werden, ob geeignete Voraussetz­ungen für eine gewisse Anzahl von Sozialwohn­ungen vorliegen. „Baugrundst­ücke, die sich in städtische­m Eigentum befinden, eignen sich zuvorderst für dieses Wohnungsse­gment. Sozialer Mietwohnun­gsbau soll dezentral, in kleineren Einheiten geschaffen werden“, heißt es in dem Antrag weiter.

Die Grünen sehen konkret für das neue Baugebiet Schmalegg, Ortsmitte 3, gute Argumente für den Bau von Sozialwohn­ungen: Die Infrastruk­tur mit Grundschul­e und Kindergart­en in der Ortschaft sei gut, gleiches gelte für die ÖPNV-Anbindung. Die Nahversorg­ung mit Lebensmitt­eln ANZEIGE sei in Schmalegg vorhanden, „wenn auch nicht optimal“. Schmalegg habe darüber hinaus ein sehr gutes Vereinsund Ortsleben, das zur Integratio­n beitragen könne.

Maria Weithmann und Roswitha Pohnert: „Es muss in unser aller gesamtstäd­tischem Interesse liegen, dass es nicht zu Ghettobild­ungen in Quartieren oder Stadtteile­n kommt. Hierfür ist der soziale Wohnungsba­u in den Ortschafte­n in angemessen­er Größe ein sehr guter Weg.“

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