Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zweckverband schließt Vogt an Wasserversorgung an
Verbandsversammlung in Neukirch gibt Weg frei für sechs Millionen Euro teures Mammutprojekt
VOGT - Es ist das größte Bauprojekt des Zweckverbands Haslach Wasserversorgung seit den 90er-Jahren. Die Gemeinde Vogt soll an das neue Trinkwasserverbundsystem angeschlossen werden, das zwischen Amtzell-Winkelmühle über Grenis bis nach Vogt reichen wird. Bei der Versammlung des Neukircher Verbands herrschte Einigkeit über das Bauprojekt und die Vergabe der Leistungen. „Das haben wir jahrelang vorbereitet“, sagt Ralf Witte, Geschäftsführer des Zweckverbands.
Rund zwölf Kilometer Leitungen sowie zwei Pumpwerke auf der Gemarkung Amtzell sollen noch in diesem Jahr verlegt und gebaut werden. Die Gesamtkosten schätzt der Verband auf 6,33 Millionen Euro. Darin enthalten sind Tiefbauleistungen, Wasserleitungsbau sowie der Ausbau der Breitbandversorgung. Für die Arbeiten der Breitbandversorgung mit Leerrohren und anschließender Glasfaserverkabelung tritt nach Auskunft von Witte der Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg als Bauherr auf. Die Baumaßnahmen für Breitbandversorgung werden mit bis zu 50 Prozent aus Landesgeldern bezuschusst. Den Wasserleitungsbau fördert das Land mit rund 25 Prozent.
Die Gemeinde Vogt wird ab Januar 2019 selbst Mitglied im Zweckverband und gibt damit die selbstständige Betreuung ihres Netzes auf. Witte sagt, dass dadurch die hohen Anforderungen an die Wasserversorgung für kleinere Gemeinden besser eingehalten werden können. Außerdem werde Vogt durch den neuen Anschluss sicherer bedient. Ein Ausfall der Wasserversorgung werde dadurch unwahrscheinlicher. Weil Vogt bald selbst Mitglied ist, hat sich auch die Kostenrechnung im Verband geändert. Ursprünglich sollte die Gemeinde beide Pumpspeicherwerke sowie einen Teil des Leitungsnetzes bezahlen, insgesamt rund 770 000 Euro. Das ist mit dem Beitritt Vogts hinfällig geworden, sagt Witte. Der Verband stemmt das Projekt alleine – erhält aber die Vogter Gebühren aus der Wasserversorgung. Bereits getätigte Ausgaben auf Vogter Seite will der Zweckverband zurückzahlen.
Besonders stolz zeigte sich Witte darüber, dass zwei Unternehmen aus der Region die Bauarbeiten übernehmen und die Ausgaben somit auch wieder in der Region ankämen. Die Firma Klein aus Grünkraut übernimmt die Tiefbauarbeiten für den Zweckverband und die Firma Franz Lohr aus Ravensburg den Rohrleitungsbau.