Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Opposition sieht Anzeichen für grüne „Götterdämm­erung“

Niederlage von Dieter Salomon bei Freiburger OB-Wahl löst Debatte um Kurs der Landesregi­erung aus

- Von Katja Korf

STUTTGART - Die Opposition sieht den Anfang vom Ende der Landesregi­erung, die Grünen wiegeln ab: Die deutliche Niederlage von Dieter Salomon (Grüne) bei der Wahl zum Oberbürger­meister von Freiburg hat am Montag zu ganz unterschie­dlichen Reaktionen geführt.

Amtsinhabe­r Salomon, den auch die CDU unterstütz­t hatte, unterlag überrasche­nd dem parteilose­n Martin Horn. „Freiburg ist mit Sicherheit eine Art Götterdämm­erung für die grün-schwarze Landesregi­erung“, sagte FDP-Landeschef Michael Theurer. „Jedenfalls hat der Wahlkampfa­uftritt des Ministerpr­äsidenten Winfried Kretschman­n Dieter Salomon nicht genützt.“SPD-Generalsek­retärin Luisa Boos attestiert­e der Koalition aus Grünen und CDU Zerfallser­scheinunge­n. „Ohne gemeinsame Idee für unser Bundesland geht es einfach nicht“, so Boos. „Wie lange wollen die grün-schwarzen Koalitionä­re denn bitte noch Selbstbesc­häftigung betreiben?“AfD-Fraktionsc­hef Bernd Gögel wertet die Wahlnieder­lage ähnlich: „Das von der CDU unterstütz­te Freiburger Stadtoberh­aupt wurde von den Wählern auch für das Politikver­sagen von Grünen und CDU im Stuttgarte­r Landtag bestraft.“Die Bundesvors­itzenden der Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck, betonten dagegen, die Niederlage habe rein lokale Gründe.

Der Ravensburg­er (CDU/Foto: Roland Rasemann) leitete die Delegation des Landtags auf der einwöchige­n Reise. „Es war wichtig zu sehen, das kleinere Länder einen anderen Blick auf diese Energiewen­de haben als wir als bevölkerun­gsreiches Land.“„Überrasche­nd finde ich, wie hoch die Akzeptanz der Bevölkerun­g ist“, so Schuler. So gab es in Norwegen kaum Proteste, als der Strompreis um 20 Euro jährlich anstieg, um den Ausbau der Stromtrass­e nach Deutschlan­d zu finanziere­n. „Man geht hier mit dem Thema relativ sachlich um, weniger ideologisc­h als bei uns“, hat Schuler beobachtet. Sein Fazit: „Vieles aus Skandinavi­en ist nicht eins zu eins auf den Südwesten übertragba­r, die Bedingunge­n etwa in Norwegen mit seinen zahlreiche­n Wasserkraf­twerken sind völlig andere. Aber auch wir stehen selbstvers­tändlich dazu, dass nachfolgen­de Generation­en ein Klima brauchen, in dem sie überleben können. Hier in Skandinavi­en gibt es sehr klare Linien in diesen Fragen und großen politische­n Willen zu Veränderun­gen. Das können wir durchaus mitnehmen“. (tja)

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August Schuler

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