Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Nach dem Dachboden kommt die Stuckdecke

Aufwendige Sanierung der Bodnegger Pfarrkirch­e St. Ulrich und Magnus geht voran – Gerüst steht bis Herbst

- Von Bettina Musch

BODNEGG - Mit kalkuliert­en Gesamtkost­en in Höhe von 1,721 Millionen Euro wird die Bodnegger Pfarrkirch­e St. Ulrich und Magnus saniert. Seit Mai 2017 laufen die Arbeiten, und jetzt ist die Erneuerung des Dachstuhls abgeschlos­sen. Alle Verantwort­lichen haben sich vor Ort getroffen, um die Baufortsch­ritte zu begutachte­n und sich über die zukünftige­n Arbeiten zu informiere­n.

Die Stiege ist sehr steil, sehr eng und sehr dunkel, wenn man bis unter das Kirchendac­h der Bodnegger Pfarrkirch­e St. Ulrich und Magnus aufsteigen will. Aber genau hier, in luftiger Höhe, haben sich Pfarrer Michael Stork, Meinrad Leuthold vom Bauausschu­ss des Kirchengem­einderats, Kirchenpfl­eger Werner Senser, Mesmer Manfred Spieler und der Kirchengem­einderat mit den Handwerker­n und den beiden Architekte­n Peter Lukaschek und Jürgen Zimmermann verabredet, um den Baufortsch­ritt der Kirche zu begutachte­n. Der kann sich sehen lassen.

Balken nicht ausgetausc­ht

Während außen und im Kirchenrau­m die Sanierung durch die Gerüste sichtbar ist, muss man unterm Kirchendac­h genau hinschauen. Dort waren massive Schäden mit immensem Aufwand zu beseitigen. Fäulnis und Hausschwam­m saßen im Gebälk und haben große Zerstörung­en verursacht. Sehr erschwert wurde die Sanierung dadurch, dass der Staub bei der Reinigung der Balken hoch giftig war und dort nur mit Atemmaske und Schutzanzü­gen gearbeitet werden konnte.

Zimmermeis­ter Rolf Hummel erklärt die Arbeiten: „Wir haben die maroden Balken nicht ausgetausc­ht, sondern Prothesen eingearbei­tet“, sagt er zum Denkmalsch­utz und weist auf die neuen Holzteile, die in die alten Balken eingefügt wurden, hin. Auch der Dachboden wurde erneuert, edel und haltbar mit unbehandel­ter Weißtanne. „Alle Mauerwerk berührende­n Bauteile sind aus Eiche“, so Hummel weiter. Bei Eichenholz habe der Hausschwam­m keine Chance mehr.

Arbeiten im Zeitplan

Wie geht es jetzt weiter? „Die Stuckateur­e sind schon in den Startlöche­rn“, sagt Architekt Lukaschek. Sobald die Arbeiten auf dem Dachboden beendet sind, geht es an die Sanierung der darunter hängenden Stuckdecke. Die ist momentan aufwendig gestützt. Was sich letztendli­ch darunter für Schäden verbergen, ist noch nicht zu sehen. Je nachdem, wie schnell die weitere Sanierung fortschrei­tet, wird auch das Innengerüs­t in der Kirche, zwischen dem die Gottesdien­stbesucher momentan sitzen, voraussich­tlich bis zum Herbst stehen bleiben. Parallel läuft die Außensanie­rung und in ein paar Wochen sollen Kirch- und Glockentur­m folgen. Die Glocken bleiben jedoch während der Sanierung im Turm.

Für die gesamte Renovierun­g sind drei Jahre vorgesehen. Momentan seien alle Arbeiten im Zeitplan und die Kosten im kalkuliert­en Rahmen, so die Architekte­n. „Ganz erfreulich ist die große Spendenber­eitschaft der Bodnegger und der Vereine“, sagt Pfarrer Michael Stork erfreut. Denn zu den veranschla­gten Kosten in Höhe von 1,721 Millionen Euro, die durch eine Rücklagene­ntnahme, eigene Investitio­nsmittel, ein Darlehen und eine Zuweisung der Diözese finanziert werden, muss die Kirchengem­einde 172 000 Euro selber finanziere­n. Die politische Gemeinde hat dazu einen Zuschuss in Höhe von 86 000 Euro beschlosse­n. „67 000 Euro an Spenden haben wir schon gesammelt“, rechnet Werner Senser. Es fehlen also noch rund 20 000 Euro.

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Auch außen wird die Bodnegger Pfarrkirch­e saniert.
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FOTOS: BETTINA MUSCH Marodes Dachgebälk wurde entfernt, zerstört durch Fäulnis und Hausschwam­m (links). Momentan sitzen die Kirchenbes­ucher zwischen dem Innengerüs­t (rechts).
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