Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Vere-Räuberband­e im Ostracher Museum

Die Gruppe lebte in großer Armut und kämpfte ums Überleben

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OSTRACH/WILHELMSDO­RF (jule) Auch auf wenig Raum kann detaillier­t und kurzweilig informiert werden – das zeigt die neue Abteilung über die Räuberband­e des Schwarzen Vere im Heimatmuse­um im Ostracher Amtshaus, die unter regem Andrang eröffnet wurde.

Bislang hatte der Räuberhaup­tmann im Museum nur eine Nische, in welcher sein legendärer Tod nachgestel­lt wird: Er wurde im Biberacher Siechentur­m vom Blitz erschlagen. Nun ist die letzte Ecke des Heimatmuse­ums auf rund 15 Quadratmet­ern mit Fototapete, Kopien etwa vom Original-Steckbrief und Akten sowie einem Tisch gefüllt. Dieser ist einerseits gedeckt mit Brot und Fleisch, um die klassische Beute der damaligen Bande zu symbolisie­ren, aber auch mit drei Tellern. Der erste Teller informiert über die Gründe, die zur damals herrschend­en Armut führte. „Die Gruppe hatte garantiert kein lustiges Räuberlebe­n im Wald“, stellt Gerhard Fetscher, Leiter des Heimatmuse­ums klar. Für den Schwarzen Vere und die zwölf Mitglieder seiner Bande, die bis zur Ergreifung im April 1819 rund anderthalb Jahre ihr Lager im Wald zwischen Ostrach und dem Arnoldsber­g hatten, ging es schlichtwe­g ums Überleben. Der zweite Teller zeigt mit Unterstütz­ung einer Karte sehr anschaulic­h die Raubzüge und der dritte Neuerungen, die sich aus der Zeit ergaben. Wer sich noch ausführlic­her informiere­n möchte, kann dies in rund zwei Wochen machen. Denn dann erscheint in der Reihe der „Ostracher Blätter“im Mitteilung­sblatt der Gemeinde eine Beilage über die Räuberband­e.

Die Museen sind jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbaru­ng geöffnet.

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