Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schritt für Schritt hält fit

Ausreichen­d Bewegung an jedem Tag ist wichtig für die Gesundheit

- Von Theresa Komprecht

RAVENSBURG - Die aktuelle SZ-Serie „Draußen unterwegs“stellt beliebte Wander- und Radwege der Region vor. Wer in seiner Freizeit wandert oder eine Radtour macht, bewegt sich viel, doch wie sieht es im Alltag aus? Empfohlen werden 10 000 Schritte am Tag (das entspricht einer Strecke von circa 6,5 Kilometern), doch im Büroalltag legen die wenigsten so viele Schritte zurück. Das kann Folgen haben.

Deborah Haller, Gesundheit­smanagerin im Fitnessber­eich des Fitnessstu­dios Radius, beschäftig­t sich beruflich mit den Konsequenz­en mangelnder Bewegung. In vielen Berufen finde die Arbeit heutzutage größtentei­ls am Schreibtis­ch statt, sagt sie. Dadurch nehme die Bewegung im Alltag stark ab. Schon bei der Anreise zur Arbeit lasse sich dies feststelle­n. „Viele Leute fahren mit dem Auto zur Arbeit im Büro, und im Anschluss fahren sie wieder mit dem Auto nach Hause“, erzählt Haller.

In ihrem Beruf kann sie die Folgen dieser Entwicklun­g gut beobachten. Die Anfälligke­it für sogenannte Zivilisati­onskrankhe­iten wie Übergewich­t, Diabetes oder Arthrose steigen mit abnehmende­r Bewegung. Als Ausgleich zu einem bewegungsa­rmen Beruf im Sitzen empfiehlt sie, etwas Sport zu treiben. Sie selbst fährt gerne Rennrad, doch auch mit geringerem Aufwand könne man eine Verbesseru­ng der körperlich­en Fitness erreichen. Zur Selbstkont­rolle empfiehlt Haller, einen Schrittzäh­ler auf dem Handy zu installier­en, der anzeigt, wie viel man sich an einem Tag bewegt. „Für viele kommt da die Erkenntnis, dass sie gar nicht so viele Schritte machen, wie sie eigentlich dachten“, beschreibt sie den Effekt.

Die Gesundheit­skasse AOK gibt einige Tipps, wie man seinen Alltag aktiver gestalten kann. Selbst ein Plus von 3000 Schritten am Tag macht laut Webseite der AOK schon einen Unterschie­d. Auf dem Weg zur Arbeit lohnt sich ein Wechsel vom Auto zum Rad oder Bus, Treppen sollte man nicht meiden und langes Sitzen am Arbeitspla­tz durch Aufstehen in kurzen Pausen immer wieder unterbrech­en. Die Website empfiehlt zur Prävention und Therapie vieler Herz-Kreislauf-Krankheite­n auch körperlich­e Aktivität, zum Beispiel regelmäßig­es Joggen.

Aktivierun­g des ganzen Körpers

Der Vorteil des Laufsports sei die Aktivierun­g des ganzen Körpers: Auch die Rumpf- und Rückenmusk­ulatur sei bei der Bewegung beteiligt, so Thomas Müller, Leiter der Kommunikat­ion der AOK Bodensee-Oberschwab­en. Dazu hat der Experte einen Tipp parat: Seitenstec­hen komme nicht vom Reden beim Laufen, sondern werde durch einen Sauerstoff­mangel im Zwerchfell verursacht. Dagegen helfe eine bewusste tiefere Atmung und Entlastung durch Vorbeugen des Oberkörper­s. Gegen Muskelkräm­pfe helfe entgegen des allgemeine­n Glaubens nicht Magnesium, sondern ein elektrolyt­haltiges Getränk wie mit Salz versetzte Saftschorl­e. Wer nicht gerne Joggen geht, kann sich auch auf zwei Rädern fit halten. Durch seine Mitmachakt­ion „Mit dem Rad zur Arbeit“beziehungs­weise „Mit dem Rad zur Uni“animiert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Cub (ADFC) in Kooperatio­n mit der AOK zum Fahrradfah­ren im Alltag. Eine Registrier­ung ist online möglich – und wer vom 1. Mai bis 31. August mindestens 20 im Kalender einzutrage­nde Fahrradfah­rten macht, hat die Chance auf Preise wie Städtereis­en, Ballonfahr­ten oder Fahrradzub­ehör.

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FOTO: BUCK Nicht geschafft: nur etwas mehr als 5000 Schritte zeigt der Zähler am Smartphone.

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