Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Vier Männer pflanzen 250 junge Birken
Lücken in der Allee zwischen Riedhausen und Pfrungen sind geschlossen
RIEDHAUSEN/WILHELMSDORF „Die Birkenallee darf nicht sterben. Sie ist die goldene Halskette des Naturschutzgebietes Pfrunger-Burgweiler Ried“, so lautete die Aussage von vier beherzten Männern aus Riedhausen und Pfrungen angesichts von Lücken an der Kreisstraße, die sich in den letzten Jahren langsam, aber sicher öffneten.
Pfrungens Ortsvorsteher Adolf Kneer, Hermann Bumüller und Roland Gasser aus Riedhausen sowie Klaus Germann aus Tafern sind die vier Männer, die gemeinsam die Initiative ergriffen. Und so nahmen sie sich Spaten und Schaufeln und füllten die Lücken aus, die in den letzten Jahren durch Alter, Sturm und Vandalismus entstanden waren. Rund 250 junge Birken, jeweils etwa 1,50 Meter groß, allesamt heimischer Nachwuchs, pflanzten sie an den Rand der Birkenallee, die als etwas holprige Kreisstraße mitten durch das Zentrum des Naturschutzgebietes führt und die Orte Riedhausen und Pfrungen verbindet. Viel Verständnis fanden die ehrenamtlichen Initiatoren bei angrenzenden Grundstücksbesitzern, wenn der Abstand zur Straße gering war.
Aber das Quartett machte sich auch auf die Spur der Vergangenheit der Straße. Nämlich auf die Zeit, als die Ränder der Straße noch nicht bepflanzt waren. Da wurde es für Passanten des damaligen Weges gefährlich, wenn dieser in strengen Wintern verweht war. Meist waren es Gespanne, die links oder rechts in parallellaufenden, wasserführenden Gräben landeten. Früher waren es auch militärische Gespanne, Reiterund Fußmarschgruppen, die vom Weg abkamen. Ganz sicher war das auch der Fall im Jahr 1799, als die Truppen von Erzherzog Karl von Österreich, vom Allgäu kommend, in den Tagen der Schlacht bei Ostrach die Franzosen unter General Jourdan zurückschlugen. Es steht geschrieben, dass welche im Ried eingebrochen waren, und deshalb entlang des Linzgaurandes in Richtung Ostrach und Pfullendorf umkommandiert wurden.