Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Chorgesang zum Thema Männer
Frühlingskonzert des Männergesangvereins Zußdorf im evangelischen Gemeindehaus
WILHELMSDORF - Die nach eigener humorvoller Einschätzung mit rund 30 Mitgliedern größte Boyrroup der Gemeinde Wilhelmsdorf bereitete beim Frühlingskonzert den weit über 200 Besuchern einen vergnüglichen, manchmal aber auch zum Nachdenken anregenden Abend. Den Akteuren unter der Leitung von Christian Zierenberg war die Lust am Gesang und der eigenen Interpretation der vorgetragenen Lieder anzumerken, weshalb auch klar wurde, weshalb der Verein keinerlei Nachwuchssorgen hat. Wenn dann noch Wilhelm Kächele humorvoll durchs Programm führt und Matthias Schmitt am Klavier die passende Begleitung bieten, dann ist der Erfolg garantiert. Der Vorsitzende Josef Bielau konnte mit bestem Gewissen allen Akteuren für deren Leistung Dank sagen, ebenso dem dankbaren Publikum.
Das Frühlingskonzert stand ganz unter dem Motto „Männer“, wozu der Hit von Herbert Grönemeyer exzellent passte. Kein Wunder auch bei diesem Thema, dass in den Texten geistige Getränke, Mädchen und Frauen, Wurstsalat, aber auch die Natur und nicht zuletzt die Liebe zur Heimat zusammen mit der Darstellung der lebenswerten Abschnitte im Laufe eines Männerlebens ihren Platz fanden. Dabei gab es unterschiedliche Ansätze zu der Frage „Wann ist ein Mann ein Mann?“Chorleiter Zierenberg warnte schon einmal vor und betonte, dass nicht alle Inhalte der traditionsreichen Lieder mit der Meinung der Sänger übereinstimmen. So fürchtete Moderator Kächele beim Stück „Sah ein Knab ein Röslein stehen“die Gefahr, dass dies wegen falsch verstandener anzüglicher Inhalte bald geächtet werden könnte. „Hier ist von sexueller Gewalt die Rede – oder auch nicht“, zwinkerte Kächele dem Publikum zu.
Voller Inbrunst zeigten sich die Besucher beim Titel „Hoch auf dem gelben Wagen“lautstark sangesfreudig. Eingestreut in das Programm waren Instrumentalstücke, bei denen Christian Zierenberg und Matthias Schmitt ihr Können an der Violine und am Klavier unter Beweis stellen konnten.
Fröhlich klang es bei „Ein Freund, ein guter Freund“, bevor es mit dem Udo Jürgens-Bestseller „Ich war noch niemals in New York“dem Ende des Konzerts entgegenging. Dazu passend die geplante Zugabe „Ade zur guten Nacht“. Josef Bielau fielen die Abschiedsworte leicht: „Sie waren ein tolles Publikum“.