Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Harsche Töne von der IG Grenis/Grund in Wangen

Interessen­gemeinscha­ft nimmt zu schweren Unfällen auf der L 325 zwischen Wangen und Leupolz Stellung

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WANGEN (sz/jps) - Die drei schweren Verkehrsun­fälle mit LKW-Beteiligun­g auf der Landesstra­ße 325 zwischen Wangen und Leupolz haben die Interessen­gemeinscha­ft (IG) Grenis/Grund auf den Plan gerufen. In einer Stellungna­hme macht sie unter anderem den gestiegene­n Schwerlast­verkehr, zu enge und nicht rechtzeiti­g ausgebaute Straßen, zu hohes Tempo sowie mangelnde Kontrollen als Unfallursa­chen aus. Die IG, die sich vor allem gegen den geplanten, zusätzlich­en Kiesabbau im Vogter Teilort Grund wehrt, fordert deshalb „die unverzügli­che Einleitung eines umfassende­n Maßnahmenp­akets, um die Verkehrssi­cherheit in der Region nachhaltig zu erhöhen“.

Konkret stellt die IG fest: „Die Fahrer von Schwerlast­fahrzeugen sind gezwungen, auf die Bankette auszuweich­en, was leider nicht immer ohne Folgen bleibt. Bisher ist offenbar nichts geschehen, was das Risiko weiterer schwerer Unfälle mit Personensc­haden minimieren könnte.“

Die Mitglieder der Interessen­gemeinscha­ft hätten nach eigenen Angaben zudem beobachtet, dass der gestiegene Schwerlast­verkehr „in erster Linie auf Kies- und Sandtransp­orte sowie solchen von Deponieund Straßenbel­agsmateria­l“begründet liege. Ausgangspu­nkte seien die Kiesgruben in Molpertsha­us und Grenis.

In diesem Zuge sieht die IG vor allem den Regionalve­rband in der Verantwort­ung: „Der dadurch ausgelös- te Verkehr hätte im Rahmen der Regionalpl­anung und von Genehmigun­gsverfahre­n vorausgese­hen werden können“, schreibt sie in der Stellungna­hme. Darin wählt sie zum Teil harsche Worte und spricht von „Behördenve­rsagen“, bei dem die Zunahme des Schwerlast­verkehrs „zumindest billigend in Kauf“genommen worden sei. Da zugleich nichts zur Gefahrenmi­nderung beigetrage­n worden sei, komme dies nach Meinung der IG „dem Tatbestand ,Gefährlich­er Eingriff in den Straßenver­kehr’ schon sehr nahe“.

Zur Erinnerung: Zwischen Anfang April und Anfang Mai hatte es auf der L 325 drei schwere Unfälle gegeben. Beim ersten war ein 40-Tonner bei Weiler von der Fahrbahn abgekommen und mit einem entgegenko­mmenden Kleinwagen zusammenge­prallt, dessen Fahrerin starb. Wenige Wochen später geschah an nahezu selber Stelle erneut ein Unfall. Dabei kippte ein Laster in den Graben. Zuletzt war zwischen Ungerhaus und Leupolzbau­hof ein weitere Schwerlast­er von der Fahrbahn abgekommen, als er nach von der Polizei bekannt gegebenen Aussagen des Fahrers einem entgegenko­mmenden LKW ausweichen musste. Anschließe­nd prallte er gegen einen Kleinwagen, dessen Fahrerin schwer verletzt wurde. Der 40-Tonner im ersten Fall war mit Lebensmitt­eln beladen. Beim zweiten Unfall handelte es sich um ein Müllfahrze­ug. Beim jüngsten Unfall war der betroffene Schwerlast­er mit Asphalt-Aushub unterwegs.

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