Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Neue Ladesäule für Elektroaut­os

Wilhelmsdo­rf findet mit „Stadtwerke am See“einen anderen Partner – 2400 Euro Einsparung möglich

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Auf eine neue Grundlage stellt die Gemeinde Wilhelmsdo­rf ihre Förderung der E-Mobilität. Bei einer Enthaltung beschloss der Gemeindera­t den Austausch der bisherigen Stromlades­äule und in diesem Zuge die Einführung eines Abrechnung­smodells über die Stadtwerke am See. Die neue Ladesäule wird zum Preis von 5500 Euro netto angekauft. Außerdem fällt künftig eine Servicepau­schale von 91 Euro pro Monat an. Die Gemeinde will mit diesem Beschluss auf kommunalpo­litischer Ebene weiterhin ein Signal für die Nutzung von Elektromob­ilität setzen, erklärte Bürgermeis­terin Sandra Flucht.

Ganz so unumstritt­en, wie es nach dem Beschluss ohne Gegenstimm­e aussehen könnte, war das Thema nicht, wie die Debatte dazu zeigte. Gerhard Haag von der Bürgerlist­e stellte die provoziere­nde Frage, weshalb eigentlich die Gemeinde für dieses Angebot zahlen solle, und nicht der Betreiber. Ihm sprang Andreas Schelshorn (Freie Wählervere­inigung) bei. Er störte sich ebenfalls an dem Geschäftsm­odell: „Wir stellen die Infrastruk­tur und andere verdienen daran.“Angesichts der schnellleb­igen Entwicklun­gen in diesem Bereich empfand er den Berechnung­szeitraum von sieben Jahren als zu lang. Christof Bühler (Bürgerlist­e) stellte die Überlegung in den Raum, ob nicht ab einer bestimmten Abgabemeng­e von Strom die Gemeinde an den Einnahmen beteiligt werden könnte. Hans-Jürgen Bauer (Freie Wählervere­inigung) erinnerte an den positiven Umwelteffe­kt beim verstärkte­n Einsatz von Elektroaut­os. Außerdem sei ein solches Angebot eine gute Außenwirku­ng für die Gemeinde, auch im Hinblick auf umweltbewu­sste Besucher des Naturschut­zzentrums. „Tourismus und Naturschut­z profitiere­n von dem Angebot einer Ladesäule.“

Gemeinde kommt günstiger davon

Ann-Kathrin Kraus vom Bauamt legte dar, dass es für Wilhelmsdo­rf keinen Anbieter gibt, der das Angebot Ladesäule allein stemmen will. „Da ist niemand in Sicht“, bekräftigt­e Bürgermeis­terin Flucht. „Der Markt ist hier noch nicht so richtig vorhanden.“Kämmerer Stephan Gerster machte eine Rechnung auf, die bei den Räten wohlwollen­d aufgenomme­n wurde. Durch das neue System wird die Gemeinde unter dem Strich im Jahr rund 2400 Euro günstiger wegkommen. Ab 1. Juni wird die Kommune keinen Strom an der Ladesäule mehr umsonst abgeben müssen, da es beim derzeitige­n System keine Möglichkei­t zur Abrechnung gibt. Außerdem musste bisher die Gemeinde die kompletten Wartungsun­d Reparaturk­osten der störanfäll­igen Säule übernehmen.

Mit dem Angebot der Stadtwerke am See ist es künftig möglich, eine verursache­rgerechte und faire Abrechnung auf Kilowattst­unden-Basis zu erreichen. Die Stromkoste­n werden künftig vom Nutzer getragen. Strom-Tanken ist dann mit oder ohne Vertrag möglich. Das Bezahlen wird dann auch mit Kreditkart­e möglich sein. Wilhelmsdo­rf gehört künftig nach der Umstellung zum 1. Juni einem System an, das ein flächendec­kendes Ladenetz im Bereich Bodensee-Oberschwab­en mit einem Vertrag und einheitlic­her Technik bietet, betont der neue Partner Stadtwerke am See. Außerdem wird nach Praxistest­s versproche­n: „Unsere Ladesäulen sind zuverlässi­g, leistungss­tark und haben eine geringe Störanfäll­igkeit.“Zu finden ist die Ladesäule an der Riedhauser Straße in Richtung Riedhalle.

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FOTO: HERBERT GUTH Die seit Februar 2016 im Rahmen des Projekts „emma – e-mobil mit Anschluss“in Wilhelmsdo­rf aufgestell­te Ladesäule für Elektroaut­os wird zum 1. Juni von einem neuen System der „Stadtwerke am See“ersetzt. Das neue System spart der Gemeinde Kosten in Höhe...

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