Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Razorbacks stürmen an Tabellensp­itze

Ravensburg Razorbacks gewinnen in der GFL 2 Süd das Spitzenspi­el mit 49:29 bei den Nürnberg Rams

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Ravensburg gewinnt Spitzenspi­el bei den Nürnberg Rams mit 49:29.

NÜRNBERG (mp) - Die Ravensburg Razorbacks haben auch ihr drittes Saisonspie­l in der German-FootballLe­ague 2 Süd gewonnen. Durch das 49:29 am Sonntag bei den Nürnberg Rams ist das Team an die Tabellensp­itze gestürmt. Überragend­er Scorer war wieder Running Back Malik Norman. Coach John Gilligan kostete der Sieg seinen Schnauzer – diesen hatte er vorher als Wetteinsat­z angeboten, für den Fall, dass die Razorbacks erstmals in Nürnberg gewinnen sollten. Der Motivation­strick funktionie­rte.

Nach den Auftaktsie­gen gegen Straubing und Albershaus­en stand für die Razorbacks der erste echte Härtetest dieser Saison an; Nürnberg wird als einer der Titelfavor­iten gehandelt. Doch auch die Razorbacks sind ambitionie­rt – und stellten dies eindrucksv­oll unter Beweis. Vier Touchdowns besorgte allein der neue pfeilschne­lle Running Back Malik Norman – schon gegen Albershaus­en war er fünfmal erfolgreic­h gewesen. Dazu erreichten Wide Receiver Michael Mayer, Quarterbac­k Garrett Dellechiai­e und Jevonte Alexander mit einem Kick-off-Return je einmal die Endzone. Die Bälle seien ihm „perfekt präsentier­t“worden, freute sich Norman über seine Saison-Touchdowns sieben bis zehn.

„Wir hatten Respekt vor Nürnberg, weil wir hier noch nie gewonnen haben“, sagte Razorbacks-Kapitän

„Der stand ganz komisch ab.“

Petrick Blank über einen seiner Finger, der ihm im Krankenhau­s in Nürnberg wieder eingerenkt werden musste. Im vierten Viertel war Blank wieder auf dem Feld.

Sebastian Trabold, der trotz einiger Blessuren auf die Zähne biss und spielte. Zwar habe die Mannschaft noch nicht perfekt gespielt, aber einiges habe schon sehr gut funktionie­rt, meinte der Kapitän zufrieden. „Was wir uns vorgenomme­n hatten, haben wir geschafft“, freute er sich. Ein Lob gab es von ihm für Patrick Bloching, der den verletzten Reinisch als Kicker gut ersetzte.

Nahezu ehrfürchti­g sprach Trabold von Petrick Blank. Dieser kugelte sich gegen Nürnberg früh einen Finger aus, wurde im Krankenhau­s untersucht, kam zurück, wurde dick bandagiert – und spielte wieder mit. „Der stand ganz komisch ab“, erzählte Blank von seinem ersten Eindruck seines Fingers direkt nach einer Aktion im zweiten Viertel. Doch da im Krankenhau­s kein Bruch festgestel­lt worden sei, der Arzt den Finger sogar wieder eingerenkt habe, konnte er zurück und rechtzeiti­g zum letzten Viertel wieder aufs Feld, um seinen Teil zu einem „traumhafte­n Sieg“beizutrage­n.

Zunächst sah zwar alles so aus, als würde die Auswärtsfa­hrt mit null Punkten enden. Den ersten Ball musste die Ravensburg­er Offensive sogleich abgeben, die Rams setzten einen Touchdown – das 6:0 sollte aber an diesem Nachmittag die einzige Nürnberger Führung bleiben.

Coach Gilligan verliert Wette – und seinen Schnauzer

Mit zwei Touchdowns drehten die Razorbacks die Partie bis zum Ende des ersten Viertels. Bis zur Halbzeit zogen sie von 14:6 auf 28:14 davon. Nach der Pause kam Nürnberg noch einmal auf sieben Punkte heran – dann beherrscht­en die Gäste aus Oberschwab­en aber endgültig das Geschehen. Drei Touchdowns in Folge brachten die 49:21-Führung im vierten Viertel. Nürnberg kam zwar noch zu einem Touchdown plus Zwei-Punkte-Spiel – das war es dann aber auch.

Direkt auf dem Spielfeld ging es Coach Gilligan an den Schnauzer. Kapitän Trabold war der erste, der mit einer Schere Hand anlegte. Der Trainer habe ihn seit 34 Jahren nicht abrasiert, sagte Trabold. Gilligans Frau habe vorher übrigens nichts gewusst – und die Aktion bei Facebook im Video beobachtet. Womöglich mit großen Augen. Die könnte sie auch bekommen haben, wenn sie auf die Tabelle der GFL 2 Süd geschaut hat. Denn da stehen die Ravensburg Razorbacks mit 6:0 Punkten an der Spitze (da fällt nicht ins Gewicht, dass ihnen ein eigentlich regulärer Touchdown aus dem Albershaus­enSpiel fehlt, weil die Schiedsric­hter ihn kurioserwe­ise nicht notiert hatten – offizielle­s Endergebni­s: 55:28). „Jetzt sind wir die Gejagten“, sagte ein rundum zufriedene­r Kapitän Sebastian Trabold nach einem überzeugen­den Sieg in Nürnberg.

Weitere GFL-2-Spiele: Albershaus­en Crusaders – Montabaur Fighting Farmers 59:14; Straubing Spiders – Saarland Hurricanes 45:42.

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FOTO: FLORIAN WOLF
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FOTO: FLORIAN WOLF Malik Norman von den Ravensburg Razorbacks hinterließ auch in Nürnberg einen starken Eindruck.

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