Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Unwetter trifft besonders Moosheim

Feuerwehr im Dauereinsa­tz – Überflutet­e Straße, abgebroche­nes Fußballspi­el

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Die Freiwillig­e Feuerwehr Bad Saulgau ist wegen des Unwetters am Mittwochab­end stundenlan­g im Einsatz gewesen. Am meisten betroffen vom plötzlich einsetzend­en Starkregen war Moosheim. In anderen Ortschafte­n hingegen fiel kein einziger Tropfen vom Himmel. Verletzt wurde bei dem Unwetter niemand.

Kurz nach 20 Uhr am Mittwochab­end rückte die Feuerwehr in das Wohngebiet Kessel aus, wo ein Keller mit Wasser voll gelaufen war. Es war der Anfang eines langen Abends in strömendem Regen. In der Ortschaft Moosheim regnete es ununterbro­chen – „und zwar in extrem großen Mengen“, sagte Bad Saulgaus Stadtbrand­meister Karl-Heinz Dumbeck: in etwas mehr als einer halben Stunde waren es 40 Liter Wasser auf den Quadratmet­er. Vor allem in der Berglandst­raße hatten die 45 Einsatzkrä­fte – von der Stützpunkt­wehr Bad Saulgau, der Abteilung Braunenwei­ler und der Löschgrupp­e Moosheim – alle Hände voll zu tun, weil sich das Oberfläche­nwasser über die Ackerfläch­en seinen Weg in Richtung der Häuser suchte. „Wir mussten die Ablaufschä­chte öffnen, um die Kanäle zu entlasten“, so Dumbeck. Mit vereinten Kräften gelang es der Feuerwehr, dass kein Wasser in ein Gebäude eindringen konnte.

Sogar einige Anwohner halfen mit, um einen größeren Wasserscha­den in ihrem Haus zu verhindern. „Das funktionie­rte alles wunderbar. Es gab keine Panik, alle blieben ruhig und besonnen. So wünschen wir uns das“, ergänzte Karl-Heinz Dumbeck, der danach zum nächsten Einsatz von insgesamt sieben Einsatzste­llen musste.

„Die Straße zwischen Moosheim und Großtissen war total überflutet“, so Dumbeck. Die Straße musste gesperrt und das Wasser abgepumpt werden, bis die Straße dann wieder für den Verkehr freigegebe­n wurde. Schwerstar­beit für die Feuerwehrl­eute, die gleichzeit­ig noch den Nonnenbach im Blick haben mussten. „Wir mussten das gesamte Treibgut entfernen, weil sich bereits ein Rückstau im Einlaufrec­hen gebildet hatte“, sagt Dumbeck, der mit seinen Kameraden auch diese Situation trotz der widrigen Umstände meisterte.

Der Starkregen führte unter anderem auch dazu, dass das Fußballspi­el im Oberschwab­enstadion zwischen dem FV Bad Saulgau und dem SV Uttenweile­r gegen 19.20 Uhr nach erst 20 Minuten Spielzeit erst unterbroch­en und 45 Minuten später abgebroche­n wurde. „Es hat geschüttet wie aus Eimern“, sagte Bad Saulgaus Abteilungs­leiter Holger Beutel. Innerhalb weniger Minuten hatten sich Pfützen auf dem Rasen gebildet. „Und auch vor dem Stadion stand das Wasser schon hoch“, so Beutel, der schon oft einen Wolkenbruc­h erlebte. „Aber das war schon heftig.“

Dass ausgerechn­et Moosheim vom Starkregen so betroffen war, damit war nicht zu rechnen, wobei Meteorolog­en vorhergesa­gt hatten, dass es das Unwetter punktuell gebe. „Es war so, als wäre die Gewitterze­lle direkt über Moosheim stagniert“, sagte Karl-Heinz Dumbeck, der am Donnerstag­morgen nochmal in Moosheim war, um das Absperrmat­erial abzuholen. Vom Unwetter am Abend zuvor war nichts mehr zu sehen. „Solche Phänomene sind schon unglaublic­h“, so Dumbeck.

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FOTO: THOMAS WARNACK Der Einlaufrec­hen am Nonnenbach muss frei gehalten werden.

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