Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Weingartens letzte Chance
Nur mit einem Sieg gegen den TSV Berg wahrt sich der SVW die Chance auf den Klassenerhalt
WEINGARTEN - Wenn in einer Woche der letzte Spieltag der Saison in der Fußball-Landesliga angepfiffen wird, dann muss der SV Weingarten zuschauen, was die Konkurrenz macht. Im besten Fall wollen die Weingartener dann darum zittern, ob sie noch den Abstiegsrelegationsplatz erreichen können oder nicht. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Sieg am Samstag um 15.30 Uhr gegen den TSV Berg – sonst steht der Abstieg des SVW fest.
Mit 33 Punkten ist Weingarten momentan 14. und liegt damit auf einem Abstiegsplatz. Bis zum FC Ostrach auf Platz elf sind es zwar nur zwei Punkte, bis zur TSG Balingen II und der TSG Ehingen sogar nur ein Zähler. Doch anders als die Konkurrenz im Tabellenkeller hat der SVW bereits 31 Saisonspiele bestritten. Für Weingarten ist das Derby am Samstag im Lindenhofstadion gegen den Nachbarn Berg bereits das letzte Saisonspiel. „Wir sind natürlich alle angespannt“, sagt SVW-Trainer Thomas Gadek. „Die Partie hat ganz klar Endspielcharakter. Wir brauchen einen Sahnetag, wollen den haushohen Favoriten Berg aber ärgern.“
Berg ist in Torlaune
Der TSV zeigte sich zuletzt allerdings in Torlaune. Dem 7:0-Erfolg gegen den SV Oberzell folgte ein 6:1Sieg bei der TSG Balingen II. Vor Wochen haderte TSV-Trainer Oliver Ofentausek immer mal wieder über die schlechte Chancenverwertung seiner Mannschaft. Warum trifft Berg plötzlich das Tor? „Die Mannschaft wird immer gieriger, strahlt im Moment die absolute Siegermentalität aus. Das haben wir uns über die ganze Saison hart erarbeitet“, meint Ofentausek.
Während die Berger also mit gesundem Selbstvertrauen auf den Platz gehen können, haben die Weingartener einen schweren Rucksack zu tragen. Auch Tage später ist für Gadek das 0:1 in Oberzell schwer zu verdauen. „Das war für meine Mannschaft eine brutale Niederlage.“Lange hatte zumindest auf einen Punkt hoffen dürfen. In der Nachspielzeit traf aber Kapitän Jakub Jelonek unglücklich ins eigene Tor. „Das wollen wir gegen Berg natürlich wettmachen“, sagt Gadek. Die Hoffnung, dass Dumitru Muntean nach seiner Roten Karte schneller spielberechtigt sein wird als ursprünglich gedacht, hat sich zerschlagen. Vom Verband hat der SVW einen Brief bekommen. „Im letzten Ligaspiel ist er weiter gesperrt“, sagt Gadek. „In der Relegation wäre er wieder spielberechtigt.“Ob es dazu kommt, ist allerdings fraglich.
Dazu kommt bei Weingarten großes Verletzungspech. Gadek muss auf Dominik Damjanovic (Fußbruch), Mert Cipan (Riss des Syndesmosebands im Knöchel), Sandro Flaiz (Knochenabsplitterung in der Hüfte) und Kubilay Bozkurt (Handbruch) verzichten. „Diese Spieler fehlen un schon sehr“, gibt der Trainer zu. „Aber lamentieren hilft nichts, wir wollen unsere allerletzte Chance wahren.“
Die Berger wollen sich mit einem Sieg Platz zwei sichern. Im Vergleich zum Balingen-Spiel müsse sich nichts ändern, meint Ofentausek. „Im Moment setzen die Jungs alles perfekt um. Du musst sie gerade nur laufen lassen. Meine einzige Aufgabe ist, sie für die Spiele zu sensibilisieren und das Niveau hochzuhalten.“Bergs Trainer weiß aber auch: „Erreicht haben wir noch gar nichts. Jetzt sind wir mitten in der entscheidenden Phase.“