Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Auftritt vor 70 000 Fußball-Fans
Der achtjährige Bastian Fischer vom SV Achberg war Balltragekind beim DFB-Pokalfinale
ACHBERG - Wo der achtjährige Bastian ist, ist ein Fußball nicht weit. Im Garten seiner Familie ist extra ein Tor für ihn aufgebaut. Bastian jongliert den Ball erst von einem Knie aufs andere, legt ihn sich zurecht, zieht ab und trifft ins Eck. Für den leidenschaftlichen Fußballer vom SV Achberg ging im Mai ein riesiger Traum in Erfüllung: Er wurde ausgelost, beim DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern München und der Eintracht Frankfurt in Berlin das Balltragekind zu sein.
Bastian ist gerade beim Fußballtraining bei seinem Heimatverein SV Achberg, als er von einem Filmteam überrascht wird, das ihm die großen Neuigkeiten überbringt. „Ich hab mich total gefreut“, sagt der Achtjährige. Sein Papa, Heiko Sauter, hatte Bastian für den bundesweiten Wettbewerb um das Balltragekind angemeldet. „Das war mehr nach dem Prinzip: Ich mach mit, gewinnen tun eh andere“, sagt Sauter, der selbst Jugendtrainer beim SV Achberg ist.
Umso überraschter war er dann, als der Anruf kam. Er habe es kaum glauben können. Unter tausenden Bewerbern wurde sein Sohn ausgewählt, um im Berliner Olympiastadion vor rund 70 000 Fußball-Fans den Ball über das Feld zum Schiedsrichter zu bringen. Und das, wo Bastian großer Bayern-Fan ist. „Seit ich auf der Welt bin“, sagt Bastian selbst.
Der Moment, den Spielball von der Stehle zu nehmen und ihn im voll besetzten Stadion über das Spielfeld zum Schiedsrichter zu tragen war für den Achtjährigen sehr aufregend. Er erinnert sich: „Ich hatte Schmetterlinge im Bauch.“Auch jetzt, drei Wochen später merkt man ihm noch an, dass es ein riesiges Ereignis für ihn war. Aufgeregt sei er gewesen, Angst habe er aber nicht gehabt.
Er durfte den DFB-Pokal halten
Der Achtjährige durfte nicht nur den Ball tragen. Seine Familie reiste schon im Vorfeld des Spiels an, besuchte das Brandenburger Tor und erkundete das Olympiastadion. Bastian erzählt begeistert, dass er mit Lothar Matthäus geplaudert hat, mit Arjen Robben Fotos machen durfte und die Spieler in den Katakomben abgeklatscht hat – unter anderem sein großes Idol Robert Lewandowski. „Das war so cool“, schwärmt der Spieler vom SV Achberg. Auch beim Aufwärmtraining der großen Stars war er dabei. Und Bastian durfte sogar den DFB-Pokal hochheben: „Der war ganz schön schwer“.
„Das Ganze war für Bastian schon irre faszinierend“, sagen seine Eltern, die Bastian nach Berlin begleitet haben. „Seine Leidenschaft ist einfach der Fußball. Er kann von morgens bis abends Fußball spielen, aber wehe er muss mal wandern“, sagt Mutter Nicole Fischer und lacht. Bastian selbst mag am liebsten am Fußballspielen, „dass man Tore schießen kann und wenn man ein Tor geschossen hat, dass man dann jubeln kann.“Das Pokalfinale zwischen dem FC Bayern und der Eintracht hat Bastian dann nach seinem Auftritt auf dem Spielfeld gemeinsam mit seinen Eltern von der Tribühne aus verfolgt. Dass seine Lieblingsmannschaft, die Bayern, am Ende nicht gewonnen haben, sei natürlich nicht so toll gewesen, „aber es war trotzdem schön, weil ich einfach so viel erlebt habe“, sagt Bastian.