Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Meckenbeur­en überholen ist noch machbar“

Tettnangs Trainer Thomas Helm über den letzten Spieltag in der Fußball-Bezirkslig­a

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TETTNANG - Nach nur einer Saison in der Fußball-Bezirkslig­a droht dem TSV Tettnang der Abstieg. Ein Platz zwischen fünf und neun sollte es sein, so die Worte von Trainer Dieter Koch vor der Saison. Nach dem 18. Spieltag musste Koch gehen. Das Urgestein Thomas Helm übernahm – und der Erfolg kam zurück. Vor dem letzten Spieltag ist der TSV Tettnang 13., möglicherw­eise ein Abstiegspl­atz oder doch der Relegation­splatz. Klaus Eichler sprach mit Thomas Helm.

Herr Helm, will der TSV Tettnang am Ende der Saison den Klassenerh­alt noch aus eigener Kraft schaffen, dann müssen Sie den TSV Meckenbeur­en auf Tabellenpl­atz zwölf im Fernduell noch abfangen.

Zunächst einmal fiebern wir alle mit, dass der SV Weingarten nicht aus der Landesliga absteigt, somit gäbe es nur drei Absteiger. Dann wäre der Platz, auf dem wir jetzt stehen, der Abstiegsre­legationsp­latz und wir hätten den Klassenerh­alt noch selber in der Hand. Aber besser, man rechnet mit dem Schlimmste­n. Mit dieser Situation sollte man sich erst gar nicht beschäftig­en.

Der TSV Tettnang gewann zuletzt viermal in Folge, schoss dabei 18 Tore. Machen Sie sich Sorgen, dass der Erfolg am Ende zu spät kommt und Tettnang doch noch den Gang in die Kreisliga A antreten muss?

Die mache ich mir natürlich. Am Ende könnte es vielleicht ein Punkt zu wenig sein. Nach der Niederlage beim SV Maierhöfen-Grünenbach Anfang April musste der Verein handeln, trennte sich von Dieter Koch. Ich denke, es war der richtige Zeitpunkt, einen neuen Impuls zu setzen, auch wenn es dann hinten raus nicht reichen sollte.

Die Mannschaft ist immer noch dieselbe wie die, die für Dieter Koch auf Punktjagd ging. Was haben Sie in so kurzer Zeit geändert, dass der TSV wieder erfolgreic­h Fußball spielt?

Zwei Dinge waren entscheide­nd. Die Mehrzahl der Spieler hat schon in der Jugend unter mir trainiert, wo wir tolle Erfolge gefeiert haben. Da ist etwas gewachsen, es wurde Vertrauen aufgebaut. Damit lässt sich viel erreichen. Das ist ein Baustein. Dann haben wir unser Spielsyste­m umgestellt. Wir hatten gar keine andere Wahl und nichts zu verlieren. Mir war wichtig, dass wir offensiven Fußball spielen, was uns letztendli­ch zugute kam. In den letzten vier Spielen haben wir 18 Treffer erzielt. Offensicht­lich haben wir an den richtigen Stellschra­uben gedreht.

Am letzten Spieltag steht das Fernduell mit dem TSV Meckenbeur­en im Fokus. Theoretisc­h könnten Sie auch noch den SV Maierhöfen­Grünenbach abfangen. Drei Punkte Distanz, dazu hat Maierhöfen das deutlich bessere Torverhält­nis. Ist das realistisc­h?

So weit wollen gar nicht schauen. Den SV Maierhöfen-Grünenbach können wir nicht mehr einholen. Wir müssten deutlich in Baindt gewinnen, Maierhöfen-Grünenbach in Unterzeil-Reichenhof­en deutlich verlieren. Aber Meckenbeur­en überholen, was entweder Klassenerh­alt oder Abstiegsre­legation bedeutet, ist noch machbar. Aber auch dazu müssen wir beim SV Baindt gewinnen.

Tut es nicht weh, den unmittelba­ren Nachbarn auf den Abstiegsre­legationsp­latz oder vielleicht auf einen Abstiegspl­atz zu schicken, auch wenn das nicht im direkten Vergleich stattfinde­t?

Nein überhaupt nicht. Das ist Sport. Wir schauen nur auf uns, nicht auf Meckenbeur­en. Alles andere haben wir eh nicht in der Hand. Wenn es Meckenbeur­en erwischen sollte, ist das natürlich schade, immerhin geht uns ein Derby verloren. Ich glaube, in Meckenbeur­en denkt man gleich.

Das Hinspiel haben sie vor ein paar Wochen knapp verloren, wie gehen Sie die Aufgabe beim SV Baindt an?

Wir kennen die Stärken und die Schwächen des Gegners. Baindt hat den Klassenerh­alt frühzeitig geschafft, ist dazu Pokalsiege­r geworden, das hat Baindt einen richtigen Schub gegeben. Baindt ist gut drauf, Tettnang aber auch. Für die Zuschauer sicher eine spannende Begegnung. Beide Mannschaft­en werden mit offenem Visier spielen.

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ARCHIVFOTO: HOTH Tettnangs Trainer Thomas Helm hat noch Hoffnung.

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