Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Alles tun,● um aufzukläre­n“

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BERLIN - Welche Konsequenz­en muss die Politik aus dem Mordfall Susanna F. ziehen? Warum konnte der Verdächtig­e ausreisen? Wie sollte die Bundesregi­erung die Asylpoliti­k weiterentw­ickeln? Tobias Schmidt hat darüber mit Bundesjust­izminister­in Katarina Barley (SPD) gesprochen.

Frau Barley, der Verdächtig­e im Fall des Mordes an Susanna konnte trotz seiner Vorgeschic­hte einfach ausreisen, wurde nicht aufgehalte­n. Wie konnte das passieren?

Der Mord an Susanna ist ein unerträgli­ches Verbrechen. Es muss jetzt alles getan werden, um diese Tat aufzukläre­n. Dazu wird auch die Frage gehören, wie der Tatverdäch­tige das Land verlassen konnte.

Einmal mehr gibt es Zweifel an der Durchsetzu­ng des Rechtsstaa­tes in Deutschlan­d, wenn es um Asylbewerb­er geht. Was muss geschehen, um diesen Zweifeln zu begegnen?

Wir sollten Polizei und Justiz jetzt ihre Arbeit machen lassen. Ich verwehre mich dagegen, wenn solche Fälle dafür benutzt werden, um Hass und Hetze zu verbreiten. Da müssen wir gegenhalte­n.

Bundesinne­nminister Horst Seehofer plant die Zurückweis­ung von Flüchtling­en an den deutschen Grenzen, wenn diese zuvor in einem anderen EU-Staat Asyl beantragt haben. Ist das eine notwendige Kehrtwende zurück zu einer Anwendung der DublinRege­ln?

Horst Seehofer hat angekündig­t, seine innenpolit­ischen Vorstellun­gen bald zu konkretisi­eren. Das werde ich mir sehr genau anschauen. Allerdings bin ich der Auffassung, dass eine funktionie­rende und menschenwü­rdige Asyl- und Flüchtling­spolitik nur auf europäisch­er Ebene wirklich erfolgreic­h umgesetzt werden kann.

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