Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Wolfgang Plasser wird neuer SHW-Chef
Bisheriger Vorstandsvorsitzender des Automobilzulieferers, Frank Boshoff, übergibt Posten am 12. Juni
AALEN (mws) - Wechsel an der Spitze des Automobilzulieferers SHW. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Frank Boshoff macht nach drei Jahren „in bestem Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat“Platz für seinen Nachfolger Wolfgang Plasser, wie das Unternehmen mitgeteilt hat.
Zusätzlich zu der neuen Aufgabe als SHW-Chef bleibt Plasser weiterhin Vorstandsvorsitzender von Pankl Racing Systems. Pankl Racing Systems ist im Bereich Motor- und Antriebssysteme sowie im Leichtbau tätig. Plasser ist dort seit 2004 Mitglied und seit 2006 Vorsitzender des Vorstands.
„Wolfgang Plasser bringt umfassende operative Managementerfahrung in der Automobilzulieferindustrie mit“, sagt Klaus Rinnerberger, Aufsichtsratsvorsitzender der SHW. Der neue Chef sei der richtige, um das Unternehmen für die Herausforderungen im Rahmen des anstehenden Umbruchs in der Automobilund Automobilzulieferindustrie fit zu machen.“
Gleichzeitig dankte Rinnerberger dem scheidenden Boshoff, der „die Prozesse im Geschäftsbereich Pumpen- und Motorkomponenten nachhaltig verbessert und die Internationalisierung der Pumpenaktivitäten erfolgreich vorangetrieben hat“, wofür ihm das Unternehmen zu großem Dank verpflichtet sei.
Boshoff selbst sagte laut Mitteilung: „Es war mir eine große Freude, während der letzten drei Jahre wichtige Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der SHW stellen zu dürfen.“
In der Tat übergibt Boshoff seinem Nachfolger Plasser ein Unternehmen mit Perspektive, denn nach zwei Jahren der Konsolidierung sollen 2018 Umsatz und Ergebnis des Traditionsunternehmens aus Aalen zweistellig zulegen. Für 2019 und 2020 rechnet Boshoff sogar mit einer anziehenden Dynamik, sodass am Ende der Dekade Erlöse von bis zu 630 Millionen Euro in den Büchern stehen könnten, wie er Anfang des Jahres der „Schwäbischen Zeitung“sagte.
Noch ambitionierter war das Ziel Boshoffs, bis 2020 deutlich auch den Gewinn stärker zu steigern – besonders mit Blick auf die aktuelle Bilanz. Denn das vergangene Jahr hat SHW mit einem Umsatzminus von einem Prozent auf gut 400 Millionen Euro abgeschlossen. Das operative Ergebnis ging noch etwas stärker zurück, und zwar um gut fünf Prozent auf 41 Millionen Euro. Wegen der langen Vorlaufzeiten, bis zu vier Jahren, war Boshoff zuversichtlich, diese Ziele zu erreichen – doch das obliegt ab dem 12. Juni Plasser. Das 1365 gegründete Unternehmen ist nach eigenen Angaben führender Automobilzulieferer in den Bereichen Pumpen, Motorkomponenten sowohl für Pkw als auch Landmaschinen, Stationärmotoren, Windkraftanlagen und Bremsscheiben und beschäftigte 2017 im Schnitt etwa 1350 Mitarbeiter.