Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Anton Schmaus
Er sorgt seit letztem Sommer für das berühmte leibliche Wohl der deutschen Nationalmannschaft: Anton Schmaus. Für den Sternekoch aus Regensburg ist es nach dem Confed-Cup das erste große Turnier. Auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung in Russland warten auf den 36-Jährigen schwere Aufgaben. „In Russland findet man wieder eine ganz andere Mentalität des Kochens als in Mitteleuropa vor. Wir haben ein Embargo, was gewisse Lebensmittel betrifft. Ich bekomme keine Frischware aus Europa, etwa keinen Parmesan, Produkte, die bei uns Standards sind, und werde daher immer wieder improvisieren müssen“, sagt Schmaus.
Aber das wird ihn wohl kaum schrecken. In einer Hoteliersfamilie im bayerischen Luftkurort Viechtach aufgewachsen, betreibt der umtriebige Künstler am Herd inzwischen selbst mehrere Restaurants, darunter das Storstad (schwedisch für Großstadt) in Regensburg, das vom Guide Michelin 2015 mit einem Stern und vom Gault Millaut mit 17 Punkten bedacht wurde. Seine Frau Anna und sein Team sorgen dafür, dass daheim alles weiterläuft, wenn der 36-Jährige mit dem DFB unterwegs ist und Joachim Löws Mannschaft verköstigt.
Es darf nicht langweilig werden, auch dem Gaumen nicht, findet Anton Schmaus: „Die Spieler müssen jeden Tag sagen können: Ich gehe gerne zum Essen.“Die Herausforderung sei es, die Gerichte interessant zu halten und trotzdem Essen zu kreieren, das nicht belaste: „Die Spieler sind junge Männer, die essen genauso gerne Pommes oder Schnitzel wie alle anderen in diesem Alter“, sagt Schmaus, der selbst am liebsten Pasta und Sushi mag. „Den Wunsch kann ich natürlich nur hin und wieder mal erfüllen“, meint der Sternekoch. (sid/sz)