Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Immer weniger Vögel in unseren Gärten

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An der Zählaktion des Naturschut­zbundes haben sich in diesem Frühjahr wieder Tausende Hobbyforsc­her beteiligt – Das Ergebnis bereitet ihnen aber Sorge Gehört ihr auch zu den vielen Tausend Hobbyforsc­hern, die sich jedes Jahr bei der „Stunde der Gartenvöge­l“beteiligen? Bei der Mitmach-Aktion des Naturschut­zbundes ist nämlich jeder eingeladen, eine Stunde lang rund ums Haus und im Garten alle Vögel zu zählen, die er in dieser Zeit dort entdecken kann. Klar, dazu muss man sich schon ein bisschen auskennen mit den verschiede­nen Vogelarten. Aber immerhin haben vom 10. bis 13. Mai wieder gut 56 000 Menschen mitgemacht und die Ergebnisse ihrer Zählung per Post oder Internet dem Naturschut­zbund gemeldet. Das ist die gute Nachricht.

Leider ist bei der diesjährig­en Aktion herausgeko­mmen, dass es immer weniger Singvögel in den deutschen Gärten gibt. Bei sieben der 15 häufigsten Gartenvoge­larten wurden noch nie so wenige gezählt wie diesmal, hat der Chef des Naturschut­zbundes, Leif Miller, jetzt bekannt gegeben. „Nur vier Arten wurden in den üblichen Mengen gesichtet.“Und zwar Haussperli­ng, Feldsperli­ng, Ringeltaub­e und Rabenkrähe.

Eine Ursache dafür, dass man Amseln und Grünfinken immer seltener bei uns sieht und singen hört, können Krankheite­n sein, vermuten die Naturschüt­zer. Aber auch das Insektenst­erben sei ein Grund. „Besonders Ar- ten, die ausschließ­lich Insekten fressen oder zumindest ihre Jungen mit Insekten füttern, wie Meisen, wurden in diesem Jahr deutlich weniger gezählt“, sagt Miller. Auch der Star, der Vogel des Jahres 2018, macht den Naturschüt­zern Sorgen. Die Ergebnisse zeigten, dass mehr zum Schutz der Vögel getan werden müsse. „Jeder kann damit beginnen, seinen Garten als Mini-Naturschut­zgebiet zu gestalten“, schlägt Miller vor. Und dann bei der „Stunde der Gartenvöge­l“2019 vielleicht schon das Ergebnis sehen.

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FOTO: COLOURBOX Der Grünfink gehört zu Vogelarten, die in diesem Jahr bei der „Stunde der Gartenvöge­l“deutlich weniger gesichtet wurden als im Vorjahr.

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