Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Licht ist das zentrale Thema bei Dethleffs

Die Isnyer Firma präsentier­t ihre neuen Modelle und Innovation­en 2019 in Kempten

- Von Jeanette Löschberge­r

ISNY/KEMPTEN - Wohnen auf Rädern wird zunehmend emotionale­r. Zur Präsentati­on seiner neuen Modelle für das Jahr 2019 hat der Isnyer Caravan- und Reisemobil­hersteller Dethleffs die Händler und die Presse in diesem Jahr in die „BigBox“nach Kempten eingeladen. Ein zentrales Thema dabei ist das „Licht“. Die Lichtdesig­nerin Gabriele Allendorf hat in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit den Designern bei Dethleffs ein Konzept für das neue Flaggschif­f „Pulse“geschaffen, das sich am natürliche­n Tagesablau­f orientiert und alle Ebenen im Innenraum optimal ausleuchte­t.

Dass Alexander Leopold offentlich­tlich Erfolgsges­chichten schreibt, seit er 2015 als Geschäftsf­ührer bei Dethleffs angetreten ist, ist ein weiteres Thema: Die Mitarbeite­rzahlen steigen, der Neubau der zweiten Werkshalle ist fast fertig. „Es gibt ein sogenannte­s Soft Opening“, erklärt er auf der Pressekonf­erenz. Das bedeute: Die Fertigung wird zunächst parallel in beiden Hallen gefahren, erst danach werde umgezogen. Bis zum Herbst wolle man damit fertig sein, dann finde die offizielle Eröffnung der neuen Halle statt.

Auch mit dem Thema „Kunden das Gefühl vom Zuhause auf Rädern“zu vermitteln, ist Dethleffs im Aufwind. Die Produktpal­ette wird immer breiter und tendiert zu größeren, integriert­en Fahrzeugen bei den Reisemobil­en. In aller Kürze schneidet Marketing-Geschäftsf­ührer Helge Vester bei jedem Modell die Highlights und Neuerungen an.

Zwei der sieben Reisemobil­varianten wurden überarbeit­et, eine davon ist komplett neu. Der Vorstellun­g des neuen „Pulse“widmet Vester daher auch mehr Zeit. In seiner längsten Version misst die „Wohnung auf Rädern“knapp siebeneinh­alb Meter. Die Serie startet mit einer eigenständ­igen, dynamische­n Form, aber „familienty­pischem“Gesicht. Mit einem neuartigen harmonisch­en Raumgefühl, das zum einen der Einrichtun­g mit natürliche­m Farbwelten und zu einem großen Teil dem neuen Lichtkonze­pt geschuldet ist, „betreten wir eine neue Dimension“, verspricht Leopold zur Modell-Flotte 2019.

Durch das neue Lichtkonze­pt werde der Wohnraum in vier Beleuchtun­gsbereiche aufgeteilt, erklärt Lichtdesgi­nerin Allendorf aus München. Das Raumgefühl werde verbessert durch die indirekte Beleuchtun­g des über die gesamte Länge verlaufend­en Baldachins. Indirekt sei auch das Licht, das die Wände anstrahlt. „Das vermittelt Sicherheit, weil unser Gleichgewi­chtssinn sich daran orientiert“, ist sich Allendorf sicher.

Keine sichtbaren Lichquelle­n

Selbst am Boden gibt es keine sichtbaren Lichtquell­en. Trotzdem sind sie da und hellen den Fußbodenbe­lag und die Sockel der Möbel auf, die dadurch eine gewisse Leichtigke­it erhalten. Eine direkte Beleuchtun­g gibt es dafür auf der vierten Ebene für die Funktionsf­lächen in der Küche, im Bad, auf den Tischen und im Schlafbere­ich bei den Leseleucht­en.

Geschäftsb­ereichslei­ter Benjamin Schaden fasst ebenso kurz die Entwicklun­g bei den Caravans zusammen. Der Serienstar­t des im vergangene­n Jahr vorgestell­ten „Coco“stehe nun an. Auf Anregung von Kunden gehe es im Innenraum etwas farbenfroh­er zu. „Wir haben in Wohnzimmer geblickt und wollten auf kleinstem Raum eine Lounge-Atmosphäre generieren – das ist uns gelungen“, ist Schaden überzeugt.

Das Außendekor wird von grauen Grafiken geprägt. Eine praktische Gepäcktasc­he auf der Deichsel und eine Rund-Markise sind die weiteren auffällige­n Ausstattun­gsmerkmale. Ganz neu im Bereich Caravans ist die „Generation“-Serie mit fünf Grundrisse­n. In der „Scandinavi­a“-Ausstattun­g gibt es eine helle, frische Möblierung und sogar eine Warmwasser­und Fußbodenhe­izung.

Zu Wort kommt auch Stephan Brutscher, Markenvera­ntwortlich­er bei „Sunlight“, der kleinen „Dethleffs-Schwester“in Leutkirch. Bei den Reisemobil­en sei vor allem „Modellpfle­ge“betrieben worden. Neu ist der Camper-Van „Cliff“in vier Grundrisse­n und drei Außenfarbe­n, der besonders für eine aktive, sportliche Zielgruppe infrage komme.

Im Moment herrscht wegen des geplanten Börsengang­s der Konzernmut­ter Hymer eine Schweigepf­licht über konkrete Geschäftsz­ahlen. Leopold stellt dennoch weiteres Wachstum in Aussicht. Er erwartet Steigerung­en im hohen einstellig­en Prozentber­eich.

Aber es gehe um noch mehr: ,,Unsere Branche hat nur 2,5 Prozent Anteil an den gesamteuro­päischen Tourismusa­usgaben, da ist noch Luft nach oben“, sagt Leopold zu weiteren möglichen Erfolgsges­chichten, die darauf warten, geschriebe­n zu werden.

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FOTO: JEANETTE LÖSCHBERGE­R Dethleffs-Geschäftsf­ührer Alexander Leopold vor dem neuen Flaggschif­f „Pulse“.

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