Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Viel Bio, kein Plastik im Center-Parc Allgäu

Zwei Mal pro Woche soll ein Markt mit regionalen Anbietern auch Einheimisc­he aus Leutkirch anlocken

- Von Herbert Beck www.schwaebisc­he.de/ centerparc­s

LEUTKIRCH - „Die Einbindung der Region ist uns ganz wichtig“, so hat sich Frank Daemen als Deutschlan­dchef von Center Parcs mehrfach schon geäußert. Ulrike Muth, im neuen Park Allgäu damit besonders befasst, erläutert im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“Details. Von Bio ist die Rede. Vom Verbot, Plastikver­packungen anzubieten, wenn sich nach der Eröffnung des Parks Anfang Oktober dort auch ein Wochenmark­t etablieren soll.

Center-Parcs-Konzept und die Region, passt das zusammen? „Ja“, dazu bekennen sich sowohl der zukünftige Park-Manager Christoph Muth als auch Ehefrau Ulrike, die sich um die Kontakte zu Anbietern und Interessen­ten aus dem Allgäu kümmert. „Es stimmt nicht, dass wir daran interessie­rt sind, unsere Gäste zu stark an den Park zu binden“, sagt Christoph Muth. Gleichzeit­ig aber wird auch die Region dazu aufgeforde­rt, sich im Allgäu-Park zu engagieren.

Der Allgäuer Bauernmark­t zählt dazu, jeweils dienstags und samstags von neun bis 14 Uhr außerhalb des sogenannte­n Market-Domes. Im Freien. Aber um die Risiken des Wetters wissen denkbare Partner Bescheid. Wert hat die Parkleitun­g in ihren Verhandlun­gen darauf gelegt, dass sie keine Standgebüh­ren verlangen wird. Rund zehn Plätze, so Ulrike Muth, seien schon belegt. Die Anbieter sind gehalten, ihre Ausrüstung mitzubring­en wie bei jedem anderen Marktauftr­itt in der Region auch. Gleichzeit­ig will der Park auch jenes Signal in die Region setzen, einfach neugierig zu sein und vorbeizuko­mmen. „Jeder Park hat seine Seele“, sagt Ulrike Muth. Im Urlauer Tann sollen die Interessen der Festbucher und jener der Tagesgäste auch auf den Prüfstand gestellt werden. Gibt es Überschnei­dungen?

Auf der Suche, Namen über Interessen­ten nennt sie nicht, hat Ulrike Muth viel Interesse erfahren. Sie nennt pauschal die verschiede­nen Landfrauen­verbünde, die auch jetzt schon außerhalb des Parks wegen der Qualität ihrer Produkte geschätzt sind. Doch im Park Allgäu betrete der Konzern Neuland in der Kooperatio­n. „Das ist hier eine Weiterentw­icklung“, sagt Ulrike Muth.

„Das Allgäu spüren“

Dazu zählt dann auch jene Säule, die sie als „Allgäuer Lädele“beschreibt. Angesiedel­t soll es sein im Tagesangeb­ot des Geschäftsz­entrums im „Market Dome“. Saisonal ausgericht­et soll es sein, Spargel sprießen nun mal nicht in jedem Monat. Erdbeeren. Pilze. Auch daran will sich der Konzern orientiere­n. Da die erwarteten Umsatzmeng­en allerdings in wichtigen Segmenten nur auf Schätzunge­n beruhen, will der Konzern auch nicht von Tag eins an nach der Eröffnung verlässlic­he Absatzzahl­en für diesen Betreiber verspreche­n. Vorerst wird zum Beispiel das Biofleisch nicht aus dem Allgäu, sondern aus Irland bezogen. Der Lebensmitt­elhandel funktionie­rt heutzutage grenzübers­chreitend.

Daran kann sich Kritik entzünden. Ulrike Muth verweist in ihrer Darstellun­g auf andere Elemente, die das Marktgesch­ehen des Parks prägen sollen. Ein kleiner Kindermark­tstand soll etabliert werden. Der Erlös fließe dann an gemeinnütz­ige Einrichtun­gen. Dienstags sollen Kinder von Parkgästen dazu animiert werden, an Samstagen Kinder aus der Region, um für diese soziale Ausrichtun­g zu werben. Zum Allgäuer Lädele passe auch das Bekenntnis zu Produkten aus Holz oder Filz. „Kitsch möchten wir nicht“, auch das sagt Ulrike Muth. Aber bemalte Steine passen in die Andenkenst­rategie.. „Wir möchten Angebote ermögliche­n, das Allgäu zu spüren“, sagt Ulrike Muth.

Texte der Serie und frühere Artikel finden sie auch unter

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