Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Häusliche Verpflichtungen
Ja, er ist da: Der Streit ums goldene Kalb. Bei uns gerne Verlängerung des Christkindlesmarkts genannt. Und was sind die Protagonisten sauer. Drei Tage mehr geht gar nicht. Sagen sie. Purer Kommerz. Komasaufen de Luxe. Außerdem würde sich niemand mehr bereit erklären, die harte Arbeit des täglichen Frondienstes am Glühweinstand auf sich zu nehmen, um daher gefahrene Voralberger zu befriedigen. Die zudem den langen, feinstaubverseuchten Weg von der Olgastraße an den Marienplatz zu bewerkstelligen hätten.
Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten zum Zwischenstopp in der Bachstraße, wo die Reischmänner mlt Kunsthandwerkern locken. Und, naturalamente, mit Crepes, damit der FV über diesen Umsatz endlich in der Bundesliga kicken kann. Womit wir bei den Vereinen wären. Unter der besonderen Berücksichtigung des EV Ravensburg. Das ist der Verein, der immer zu wenig Eiszeit hat. Was mich extrem verwundert. Hat doch dessen Vorsitzender erklärt, man könne beim Weihnachtsmarkt nicht mehr teilnehmen, da die häuslichen Verpflichtungen im elterlichen Betrieb Vorrang hätten. Da ziehe ich doch meinen Hut vor allen Spitzbuaba, die noch zu Hause gefertigt werden. Mit leckerem Himbeergsälz. Doch, lieber Winfried, bedenke: Immer müssen ist schlimmer als nicht dürfen. Aber zunächst müssen wir Rutenfest.