Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Vorgeschmack auf die „echte“Fußball-WM
Fußball-Weltmeisterschaft im Kleinformat begeistert Zuschauer
RAVENSBURG - Spanien ist Weltmeister! Zumindest der Gewinner der Mini-Fußball-WM 2018 in Ravensburg. 134 Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Jahren spielten am vergangenen Samstag und Sonntag in den Trikots von 24 Nationalmannschaften gegeneinander Fußball. Am Ende gewann das spanische Team im Finale 2:0 gegen die Schweiz. Dritter wurde Marokko. Das deutsche Team schied bereits im Achtelfinale gegen die Schweiz aus.
Die zahlreichen Besucher der Mini-Fußball-WM bekamen am Wochenende einen Vorgeschmack auf die „echte“Fußball-WM, die bald in Russland startet. Strahlender Sonnenschein, gegrillte Steaks und Würste, Fußballlieder, Anfeuerungsrufe der Zuschauer und schwitzende Fußballspieler in den Trikots ihrer Nationalmannschaften.
Jede Mannschaft bestand aus mindestens vier Spielern und maximal zwei Ersatzspielern. Der überwiegende Teil der Spieler waren Jungs. Doch auch eine Mädchenmannschaft hatte sich gefunden. Sie spielte in den Trikots von Mexiko und konnte gegen Deutschland zwei Tore erzielen, schied dann aber in der Gruppenphase aus.
Gespielt wurde auf dem Kunstrasenplatz des FV Ravensburg. Die Spielfelder waren sehr viel kleiner als normale Fußballfelder. Das erforderte technisches Können von den Spielern und sorgte für ein hohes Spieltempo. Langeweile kam in den Partien keine auf. Die Spiele, die maximal zehn Minuten dauerten, waren temporeich und meistens auch torreich. So besiegten die Schweizer die Mannschaft von Costa Rica im Gruppenspiel mit 18:1.
Alle verhielten sich „super fair“
Die jungen Fußballer waren mit Ernst und Feuereifer dabei, verhielten sich aber auf dem Platz „super fair“, wie einer der Schiedsrichter berichtet. Verletzungen oder schwere Fouls habe es keine gegeben. Enttäuschungen blieben dennoch nicht aus. Ein Spieler der kolumbianischen Mannschaft saß mit gesenktem Kopf auf dem Platz, nachdem sein Team mit knappen 2:1 im Halbfinale gegen Spanien ausgeschieden war.
Teamkollegen, Trainer und Fans der Mannschaft trösteten ihn. Das Team Kolumbien war extra aus Bad Saulgau angereist, wo sie in der DJugend des FV Bad Saulgau spielen. Die Spieler der Gewinner-Mannschaft Spanien kamen überwiegend aus Ravensburg.
Anmeldung bereits ab April
Ausgerichtet wurde die Mini-Version der WM von der „Schwäbischen Zeitung“und Sport Reischmann. Ab April konnten sich die Kinder in Teams mit maximal sechs Spielern und einem erwachsenen Betreuer anmelden. Welches Team welches Land vertritt, wurde ausgelost. „Beim letzten Mal durften die Teams Wünsche äußern.
Das hat dazu geführt, dass manche traurig darüber waren, dass sie ihr Wunschland nicht bekommen haben“, erklärt Sabina Striegl, die auf der Seite der „Schwäbischen Zeitung“für die Turnier-Organisation zuständig war.
Die Verteilung der Länder auf die acht Gruppen sei fast die Gleiche wie bei der echten WM gewesen, erzählt sie. Der einzige Unterschied habe in der Anzahl der Teams bestanden. Statt 32 traten 24 Mannschaften gegeneinander an.
Den Gewinnern überreichte der Stadtrat Rolf Engler bei der Siegerehrung einen kleinen WM-Pokal, eine Urkunde, eine Medaille und ein original Deutschland-Trikot. Er lobte die jungen Sportler und meinte: „Ich hoffe, dass die deutsche Mannschaft mit ebenso viel Elan wie ihr spielen wird.“Ab 14. Juni bei der großen WM in Russland.