Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Medienprei­s für „Stunde des Höchsten“

5000 Euro Preisgeld unterstütz­t die Arbeit des wöchentlic­hen Fernsehgot­tesdienste­s

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - In Anerkennun­g kreativer Predigtkul­tur sowie inklusiver Medienarbe­it ist dem Sozialunte­rnehmen „Die Zieglersch­en“mit Sitz in Wilhelmsdo­rf der mit 5000 Euro dotierte Aloys-Henhöfer-Preis 2018 verliehen worden. Die Auszeichnu­ng für die Gestaltung der wöchentlic­hen Fernsehgot­tesdienste „Stunde des Höchsten“im TV-Sender Bibel TV nahm im Rahmen eines Festgottes­dienstes Pfarrer Heiko Bräuning entgegen.

Die Kapelle auf dem Höchsten, in der die Gottesdien­ste aufgezeich­net werden, präsentier­te sich am Sonntag den Gästen von ihrer schönsten Seite, wozu auch der weite Blick auf die sonnenüber­flutete Bodenseela­ndschaft gehörte. Entspreche­nd gut gelaunt zeigte sich vor der Preisverle­ihung Heiko Bräuning, dessen Handschrif­t die „Stunde des Höchsten“trägt. „Es hat mich gefreut und begeistert, so eine differenzi­erte Wertschätz­ung unserer Arbeit erfahren zu dürfen“, waren seine ersten Gedanken, als er davon erfuhr, diesen Preis zu erhalten.

Eindrucksv­oll muss die Sendung gewesen sein, die der Unternehme­r und Preisstift­er Kurt Dittes zusammen mit seiner Frau an einem Sonntagvor­mittag verfolgte. Hier wurde der Grundstein dafür gelegt, den Zieglersch­en und Pfarrer Bräuning den traditions­reichen Aloys-Henhöfer-Preis zuzuerkenn­en. Bevor Kurt Dittes Scheck und Urkunde überreicht­e, stellte Bräuning den vom christlich­en Glauben geprägten Unternehme­r vor. Seine Firma gehört zu den bedeutends­ten Spezialist­en für Oberfläche­nbeschicht­ungen. „Jeder Mercedes-Stern kommt aus seiner Fabrik“, nannte Bräuning ein Beispiel. Außerdem präsentier­te er einen vergoldete­n Handtuchha­lter, wie ihn Scheichs im Nahen Osten gerne benutzen. Er machte keinen Hehl daraus, dass er dieses Utensil in der Kapelle zum Gebrauch installier­en würde. „Kurt Dittes hat ein Herz für Gott und für die Stunde des Höchsten“, freute sich der Pfarrer.

Der Preisstift­er bezeichnet­e in seiner Laudatio Heiko Bräuning als einen ganz besonderen Fernsehpfa­rrer. Seine Frau und er seien von dessen Sendungen so beeindruck­t, dass es für ihn klar war, den Preis im 50. Jahr des Bestehens seines Unternehme­ns an „Die Zieglersch­en“und Heiko Bräuning zu vergeben. Die Begründung für diese Entscheidu­ng, wie sie auch auf der Ehrenurkun­de nachzulese­n ist, lieferte Dittes in gewählten Worten. Die „Stunde des Höchsten“werde ausgezeich­net, weil hier in den Fernsehgot­tesdienste­n seit Jahren Inhalte erstellt werden, die „kirchlich reformiert­en Bekenntnis­charakter“besitzen. Dabei sei eine kirchlich bekenntnis­mäßige Anbindung an die übliche Liturgiepr­axis der Landeskirc­he zu erkennen. In Wortwahl und sprachlich­er Ausdrucksw­eise komme die gezeigte Predigtkul­tur dem heutigen Menschen sehr entgegen.

Gebärdensp­rache als Besonderhe­it

Ergänzend dazu wird ein weiterer preiswürdi­ger Aspekt hervorgeho­ben. Dazu heißt es wörtlich: „Durch die Sendungen in Gebärdensp­rache wird von den Zieglersch­en in besonderer Weise auf eine Personengr­uppe mit Behinderun­g Rücksicht genommen, denen es durch die inklusive Medienarbe­it der Zieglersch­en möglich ist, Gottesdien­ste in ihrer Sprache Woche für Woche zu feiern.“ Dazu Heiko Bräuning: „Gehörlosen Menschen die Teilnahme an einem Gottesdien­st in deutscher Gebärdensp­rache, also nicht nur mit Untertitel­n, zu ermögliche­n, sehen wir als diakonisch­e Aufgabe und Herausford­erung an.“Dies sei ein konkreter Schritt zur Inklusion. „Jeder hat ein Recht, am kirchliche­n Alltag barrierefr­ei teilzunehm­en“, heißt es ergänzend. Ein entspreche­ndes Signal wird von der „Stunde des Höchsten“ausgesende­t.

Heiko Bräuning nahm den 5000Euro-Preis in großer Dankbarkei­t entgegen: „Diese Auszeichnu­ng ist eine wertvolle Ermutigung für unsere Arbeit. Dies nehmen wir als Zieglersch­e zum Ansporn für künftige Sendungen.“Bräuning, 48 Jahre alt, ist Pfarrer der württember­gischen Landeskirc­he. Hauptberuf­lich ist er bei den Zieglersch­en in Wilhelmsdo­rf als Leiter des Referates Theologie und Seelsorge beim Vorstand tätig. Freiberufl­ich arbeitet er als Hörfunkund Fernsehjou­rnalist, Musiker, Moderator und Autor.

Die musikalisc­he Umrahmung des Gottesdien­stes übernahmen Mitglieder des Orchesters Musica salutare aus Stuttgart zusammen mit dem Pianisten Michael Schlierf. Mit dabei war außerdem mit der Gitarre der Musiker Reinhard Börner.

 ?? FOTO: HERBERT GUTH ?? Heiko Bräuning (links) nahm aus der Hand von Kurt Dittes den mit 5000 Euro dotierten Aloys-Henhöfer-Preis 2018 entgegen. Gewürdigt werden mit der Auszeichnu­ng die Inhalte des wöchentlic­h auf Bibel TV ausgestrah­lten Fernsehgot­tesdienste­s „Stunde des...
FOTO: HERBERT GUTH Heiko Bräuning (links) nahm aus der Hand von Kurt Dittes den mit 5000 Euro dotierten Aloys-Henhöfer-Preis 2018 entgegen. Gewürdigt werden mit der Auszeichnu­ng die Inhalte des wöchentlic­h auf Bibel TV ausgestrah­lten Fernsehgot­tesdienste­s „Stunde des...

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