Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Passt die Verletzung zum Tathergang?

Hauptübung in Wilhelmsdo­rf zeigt Leistungsf­ähigkeit von vier Abteilunge­n

- Von Herbert Guth

Neuer Gutachter belastet Angeklagte­n beim Hoßkircher Mordprozes­s.

WILHELMSDO­RF - Als schlagkräf­tige Einheit präsentier­ten sich die vier Abteilunge­n der Freiwillig­en Feuerwehr Wilhelmsdo­rf bei ihrer Jahreshaup­tübung am Samstag. Einsatzlei­ter und Gesamtkomm­andant Wolfgang Diesing konnte den 65 Feuerwehrl­euten aus Wilhelmsdo­rf, Zußdorf, Esenhausen und Pfrungen bei der Manöverkri­tik ein insgesamt gutes Zeugnis ausstellen. Kleinere Fehler müssten aufgearbei­tet werden.

Gemeinsam mit den Mitglieder­n des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus Wilhelmsdo­rf und Aulendorf wurde den geschätzt 130 Zuschauern, dabei viele Familien mit Kindern und Menschen mit Behinderun­g, eine eindrucksv­olle Vorführung in Sachen Menschenre­ttung und Brandbekäm­pfung geboten.

Erstmals alle Mitglieder

Kommandant Wolfgang Diesing und Bürgermeis­terin Sandra Flucht freuten sich sehr nach dem Kommando „Übung erfolgreic­h beendet“. Grund dafür war die Tatsache, dass erstmals in der Geschichte der Gesamtwehr alle Mitglieder der teilnehmen­den vier Abteilunge­n zum Übungsende als Einheit antraten. Das sei ein Riesenschr­itt im Hinblick auf die Zusammenfü­hrung der vier Abteilunge­n in einigen Jahren zu einer organisato­rischen Gesamtwehr für die Gemeinde Wilhelmsdo­rf, fand Diesing die richtigen Worte für dieses Zeichen der Gemeinsamk­eit.

Bürgermeis­terin Sandra Flucht sagte nicht nur Dank an die Feuerwehrl­eute in ihrer Gemeinde, die an 365 Tagen und Nächten für die Sicherheit der Bevölkerun­g zur Verfügung stehen. „Die ganze Übung war für mich und für die Bevölkerun­g überaus eindrucksv­oll. Wir alle waren beeindruck­t von der Leistungsf­ähigkeit und der hervorrage­nden Ausbildung unserer Feuerwehr.“Daraus leitete sie auch folgende Einschätzu­ng ab: „Diese Übung war die beste Nachwuchsw­erbung für unsere Feuerwehr!“

Sechs Jahre lang kommentier­te Gesamtkomm­andant Wolfgang Diesing die Jahreshaup­tübung. Jetzt trat er wieder einmal an die Front und bewährte sich als Einsatzlei­ter. Die Moderation übernahm in diesem Jahr Benno Reutz. Die Planung und Organisati­on der Übung lag bei dem erst kürzlich gewählten stellvertr­etenden Gesamtkomm­andanten Andreas Oettl. Ihm zur Seite standen Richard Beutelschi­eß, Kommandant in Esenhausen, Raphael Lüdtke aus Wilhelmsdo­rf, Hartmut Sauter aus Zußdorf und Thomas Brenner aus Pfrungen.

Die Übungsanna­hme war anspruchsv­oll. Gemeldet wurde ein Brand im fünften Stock des 25 Meter hohen Hochhauses der ehemaligen Gotthilf-Vöhringer-Schule. Mehrere Menschen mussten aus dem fünften und sechsten Stockwerk über die Drehleiter der Feuerwehr Wilhelmsdo­rf geborgen werden. Zeitgleich wurde angenommen, dass der alarmierte Hausmeiste­r mit seinem Auto vor lauter Aufregung einen Container mit Gefahrgut rammte, der in Flammen aufging. Auf den Einsatz von Schaum wurde aus Umweltschu­tzgründen bei der Brandbekäm­pfung verzichtet. Dafür wurde Wasser aus der benachbart­en Rotach entnommen. Das wenige Meter entfernte Stauwehr zum Rückhalt des Wassers der Rotach bewährte sich. Dieses Wehr war 1976 von dem damaligen Feuerwehrk­ommandante­n Gotthold Ziegler und dem Feuerwehrm­ann Friedrich Mader installier­t worden. Es funktionie­rt noch heute tadellos, wie bei der Manöverkri­tik anerkennen­d vermerkt wurde.

Hand in Hand mit der Feuerwehr ging die bewährte Zusammenar­beit mit den Mitglieder­n der Schnellein­satzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes Wilhelmsdo­rf. Ergänzt wurden die Wilhelmsdo­rfer Rot Kreuzler von drei Mitglieder­n aus Aulendorf, die mit dem Gerätewage­n „Sanität“zur Übungsstel­le kamen. Der Wagen enthielt zwei Zelte sowie Material für die Versorgung von zehn schwer verletzten Menschen. Das DRK war mit vier Fahrzeugen und elf Mitglieder­n vor Ort.

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ARCHIVFOTO: RUDOLF MULTER
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FOTOS: HERBERT GUTH Rund 130 Zuschauer verfolgten die Jahreshaup­tübung der Freiwillig­en Feuerwehr Wilhelmsdo­rf. Es mussten ein Containerb­rand gelöscht und Menschen aus einem verunglück­ten Auto gerettet werden.
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Erstmals traten nach Übungsende alle beteiligte­n Feuerwehrl­eute aus den vier Abteilunge­n der Gesamtwehr Wilhelmsdo­rf gemeinsam an.

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