Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Der TSB Ravensburg steht vor gewaltigen Herausforderungen
Neue Großsporthalle, zu wenig Trainingsflächen, Infrastrukturprobleme und fehlende Funktionäre belasten den Verein
RAVENSBURG (sz) - Der TSB Ravensburg sieht in nächster Zeit große Vorhaben auf sich zukommen: Die Tennisabteilung muss einer Großsporthalle weichen, auf der Suche nach weiteren Spielplätzen gibt es die wildesten Vorschläge. Und: Funktionäre werden händeringend gesucht.
Bei der Jahreshauptversammlung kamen die großen Vorhaben des TSB Ravensburg zur Sprache. So werden die sieben Tennisplätze zugunsten der schon lange geplanten dreigliedrigen Großsporthalle weichen. Die Mitglieder der Tennisabteilung haben dies schweren Herzens akzeptiert und suchen bereits nach neuen Heimaten, heißt es in einem Vereinsbericht. Nicht so reibungslos ablaufen werden die weiteren Vorhaben im Sportzentrum: Auf der Suche nach Plätzen (speziell im Bereich Fußball) stehen abenteuerliche Vorschläge im Raum, die es gilt, realisierbaren und dem breiten Sportspektrum des TSB gerecht werdenden Lösungen zuzuführen.
Die im Sportzentrum inzwischen äußerst angespannte Trainingssituation könnte durch die Sanierung des sogenannten „roten Platzes“mit Kunstrasen am ehesten entlastet werden. Damit dieser auch im Winter und in der Übergangszeit genutzt werden kann, ist eine überdachte Kalthalle im Gespräch. Und nicht allein im Zusammenhang mit den sehr erfolgreichen American Footballern wird der Ruf nach einer Tribüne - mit ebenso dringend benötigten Umkleiden, Sozial- und Lagerräumen - immer lauter.
Nachdem eine neue dreiteilige Sporthalle in erster Linie von den Schulen genutzt werden wird, muss die Infrastruktur mit Anfahrt von Bussen und Einrichtung einer Bushaltestelle mit geplant werden. So ist die Parkplatzsituation im Sportzentrum chaotisch und dringend neu zu organisieren, schreibt der Verein. Ein Gesamtkonzept könne auf keinen Fall ohne Schaffung weiterer Parkplätze umgesetzt werden, erläuterte der TSB-Vorsitzende Thomas Prüß bei der Versammlung. „Der Platz ist endlich“, dämpfte Karlheinz Beck, Leiter des städtischen Schulund Sportamts, allzu hohe Erwartungen.
Probleme: Parkplatz und Licht
Ebenso unbefriedigend wie die Parkplatzsituation ist im Sportzentrum die Ausleuchtung. Bereits bei der ersten Dämmerung sind die Trainingsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Hier erarbeite die Stadt ein Konzept, beschwichtigte Beck. Er bekräftigte die geplante Nutzung der dreiteiligen Sporthalle in erster Linie für den Schulsport, konnte aber nachvollziehen, dass der TSB sein Entgegenkommen und seine Unterstützung bei allen sportlichen Aktionen der Stadt auch honoriert sehen möchte. So bescheinigte er der Versammlung, dass ohne Mithilfe der vielen Helfer bei den sportlichen Events der Stadt viele nicht durchführbar wären.
Dabei haben Vorstand und Geschäftsstelle schon jetzt ein immenses Aufgabenspektrum zu bewältigen. Themen wie Kindeswohlgefährdung, Datenschutzgrundverordnung, neue Homepage, Verlängerung des Pachtvertrags der TSB-Hütte, Einführung einer Ehrenamtspauschale, einstimmig von der Hauptversammlung bewilligt, werden sehr ernst genommen, schreibt der Verein.
Sowohl in die Abteilungsleitungen als auch für die Vorstandsarbeit werden neben der personellen Aufstockung der Geschäftsstelle weiterhin Ehrenamtliche und Funktionäre vor allem auch für den Bereich Jugend - gesucht. Aktuell ist der Vorstand durch ein neues Mitglied verstärkt worden: Patricia Wendt, bisherige Abteilungsleiterin Fechten, ist in den Vorstand gewählt worden. Nach wie vor wird jedoch händeringend nach einem neuen Schatzmeister gesucht.
Dass alle Infrastrukturaufgaben dem Thema „Sport und Bewegung“dienen und die gesellschaftspolitische Bedeutung eines Breitensportvereins wie dem TSB Ravensburg gerade im Bereich Kinder und Jugend immer größer wird, betont Thomas Prüß bei jeder Gelegenheit. Von der Stadt gefördert werde aber, so Karlheinz Beck, „nur, was Schulen, Sport und der Allgemeinheit zugutekommen.“