Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Richtiges Blinken kann für Unfall sorgen
Diese Stellen im nördlichen Landkreis Biberach sind Unfallschwerpunkte
BIBERACH - Elf Unfallschwerpunkte hat die Verkehrspolizei im Landkreis Biberach in ihrer aktuellen Statistik ausgemacht. Allein sieben davon liegen im Raum Biberach, zwei im Bereich Laupheim und jeweils einer in Schemmerhofen und in Steinhausen (Bad Schussenried). Die wichtigsten Stellen:
Kreisverkehr Weihertalstraße/ Lange Straße, Laupheim:
Sachverhalt:
An diesem Kreisel sind 2017 fünf Vorfahrtsunfälle passiert. In drei Fällen fuhren die Unfallverursacher aus Richtung Baustetten in den Kreisel ein. Obwohl die Sichtverhältnisse eigentlich gut sind, vermuten die Experten, dass die Geschwindigkeiten herannahender Fahrzeuge möglicherweise unterschätzt werden. Vor allem die Weihertalstraße dient als Hauptzufahrt zur Bundeswehrkaserne und den großen Industriebetrieben in diesem Bereich.
Lösungsvorschlag:
Aus Sicht der zuständigen Laupheimer Stadtverwaltung lässt sich an der Situation nur schwer etwas verbessern. Dass es 2017 zu mehreren Unfällen in diesem Bereich kam, könnte auch damit zu tun haben, dass die Weihertalstraße aufgrund von Baustellen in der Biberacher Straße des Öfteren als Umleitungsstrecke genutzt wurde, so Joachim Eggensberger von der Verkehrspolizei in Ulm.
Abfahrt B 30 Laupheim-Nord in die L 265 bei Achstetten:
Sachverhalt:
Hier kam es seit 2015 zu fünf Unfällen mit insgesamt zwei Schwer- und sechs Leichtverletzten. Hierbei stießen Autos, die von der B 30 kommend in die L 265 einfahren wollten, mit Fahrzeugen zusammen, die von links aus Richtung des nahen Kreisverkehr kamen. Für die Experten liegt die Vermutung nahe, dass die wartenden Autofahrer die Blinksignale der von links kommenden Fahrzeuge falsch interpretierten. Diese blinkten rechts, weil sie den Kreisverkehr verließen. Die wartenden Fahrer interpretierten dies aber womöglich fälschlicherweise als Signal, dass das betreffende Auto nach rechts auf die B 30 abbiegen will und fuhren los, was einen Zusammenstoß zur Folge hatte.
Lösungsvorschlag:
Vonseiten der Verkehrspolizei kam die Anregung, nach der Kreiselausfahrt einen Rechtsabbiegestreifen zu bauen. Damit würde für den wartenden Autofahrer Klarheit herrschen, in welche Richtung das von rechts kommende Fahrzeug weiterfahren will. Tobias Deufel vom Regierungspräsidium Tübingen (RP) notierte sich diesen Vorschlag. Er stellte aber auch die Frage, ob nicht der Bau einer Ampelanlage sinnvoll wäre.
In gilt die Einmündung in die B 465 beim Autohaus Rapp als Unfallschwerpunkt. Dort mündet die K 7528 in die B 465. Seit 2015 kam es zu drei Unfällen. Aus Sicht der Polizei könnte dies daran liegen, dass wartende Autofahrer nicht rechtzeitig erkennen, wer rechts abbiegen und wer geradeaus weiterfahren will. Die Verkehrspolizei empfiehlt das Anlegen eines Rechtsabbiegestreifens von der B 465 in die K 7528.
In gilt der Anschluss der Nordwest-Umfahrung bei Birkenhard als ein Unfallschwerpunkt. Dort kollidierten mehrfach Linkseinbieger in die NWU mit Fahrzeugen, die von links kamen und Vorfahrt hatten. Problematisch ist aus Sicht von Verkehrsingenieur Tobias Deufel (Regierungspräsidium Tübingen) die Einfädelspur für Linksabbieger in der Mitte der NWU. Eine Lösung aus seiner Sicht könnte eine Ampelanlage oder der Bau eines weiteren Kreisels im Bereich der künftigen Sana-Klinik sein.
Schemmerhofen Biberach