Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Netzwerk für junge Gründer
Gründung des Entrepreneurship Clubs an der Hochschule in Weingarten
WEINGARTEN (sz) - Um eine lebendige Start-up-Kultur in der Bodenseeregion zu etablieren, haben sich die drei Hochschulen Albstadt-Sigmaringen, Biberach und Ravensburg-Weingarten vor zwei Jahren in einem Verbund zusammengeschlossen. Erklärtes Ziel ist es, den Studenten schon im Studium Gründergeist und unternehmerisches Denken zu vermitteln.
Wie die Hochschule Ravensburg-Weingarten mitteilt, hat sich inzwischen vieles getan in Weingarten: Eine Kontakt- und Beratungsstelle für gründungsinteressierte Studierende ist demnach eingerichtet, eine Gründerwerkstatt entsteht und der Entrepreneurship Club wurde gegründet. „Wir stehen in engem Austausch mit den beiden Hochschulen Albstadt-Sigmaringen und Biberach, aber es hat sich gezeigt, dass eine Beratung vor Ort von den Studierenden eher wahrgenommen wird“, so Jana Künzel, akademische Mitarbeiterin an der Fakultät Technologie und Management in Weingarten, laut Mitteilung. Sie ist die erste Anlaufstelle an der Hochschule für gründungswillige Studenten. In ausführlichen Gesprächen hört sie sich die Ideen der Studierenden an und versucht, mit gezielten Fragen auf eventuelle Herausforderungen aufmerksam zu machen.
Den Studenten zeigen, dass Gründen Spaß macht
Sie vermittelt aber auch Kontakte zu Professorinnen und Professoren, die Experten für ein spezifisches Themenfeld sind, oder zu Unternehmen, die bei der Gründung wertvollen Input geben könnten. „Ich möchte den Studierenden zeigen, dass Gründen Spaß macht und etwas Gutes ist." Dabei profitiert Künzel auch von ihren eigenen Erfahrungen, hat sie doch gemeinsam mit einer Freundin einen Backwarenund Souvenirshop eröffnet.
Bei den Studenten der Hochschule in Weingarten bekommt das Thema Unternehmensgründung nach Angaben der Hochschule immer mehr Aufmerksamkeit. So gibt es seit wenigen Monaten ein Team aus jungen, ambitionierten Studenten und Start-up-Gründern: der Entrepreneurship Club. Im Club geht es darum, Gründer, erfahrene Unternehmer und Studenten miteinander zu vernetzen und gegenseitige Unterstützung anzubieten. „Wir möchten ein Netzwerk aufbauen für Menschen mit gleichen Ideen und Interessen“, erklärt Nayan Kadam, erster Vorsitzender des jungen Unternehmer-Clubs. Er studiert im Master Mechatronics an der Hochschule in Weingarten und hat die indische Bildungsplattform EducationPlus gegründet. „Es ist nicht wichtig, dass neue Mitglieder bereits ein eigenes Unternehmen gegründet haben, wichtiger für die erfolgreiche Zusammenarbeit der Clubmitglieder sind das Mindset und die Motivation der Einzelnen.“
Die Nachfrage nach der Clubmitgliedschaft ist hoch
Wer Mitglied im Entrepreneurship Club werden möchte, stellt seine Pläne den beiden Vorsitzenden Nayan Kadam und Jonas Käppeler vor, dann wird gemeinsam eine Entscheidung getroffen. Hinzu kommt ein Mitgliedsbeitrag von halbjährlich 20 Euro, eine Aufnahmegebühr gibt es nicht. Die Nachfrage ist hoch, jede Woche gibt es neue interessierte Studierende, die sich mit spannenden Ideen und Projekten melden. „Nicht in jedem Studiengang werden Vorlesungen zum Thema Unternehmensgründung angeboten. Hier können wir durch regelmäßige Treffen gemeinsam an den Ideen arbeiten und mit erfahreneren Gründern zusammenkommen“, so Jonas Käppeler laut Mitteilung. Er studiert Internet- und Online-Marketing.
Demnächst soll im B-Gebäude der Hochschule eine sogenannte Gründerwerkstatt fertiggestellt werden, ein Raum für Kreativität und freies Denken. Dort wird sich dann auch der Entrepreneurship Club regelmäßig treffen, um weiter an der Vision zu arbeiten: die Gründerinnen und Gründer an den verschiedenen Hochschulen in ganz Deutschland miteinander zu vernetzen, sodass sie sich untereinander austauschen und voneinander lernen können.