Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Einer war schneller

Markus Kaufmann fährt ein aktives Rennen – Mountainbi­ker muss aber mit Silber leben

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KIRCHZARTE­N (sz) - Im Rahmen des größten deutschen Bikemarath­ons sind in Kirchzarte­n die deutschen Meistersch­aften im Mountainbi­ke ausgefahre­n worden. Markus Kaufmann und Jochen Käß von Centurion Vaude zählten zu den Titelaspir­anten – das Team aus Meckenbeur­en und Ravensburg hatte das Rennen als eines der großen Saisonziel­e ausgegeben. Mit dem Titel wurde es allerdings nichts.

Die Vorbereitu­ngen liefen bestens, Kaufmann und Käß waren heiß auf die 114 Kilometer im Schwarzwal­d. Kaufmann als zweimalige­r deutscher Meister kam in den vergangene­n Wochen immer besser in Form. Käß, der den Ultrabike im Vorjahr gewonnen hatte, hatte sich sehr schnell von seinem Wadenbeinb­ruch erholt. Die Fahrer des KJC Ravensburg waren also guter Dinge.

Unterstütz­t von Peter Hermann war das rote Trikot von Centurion Vaude während des Rennens auch stets vorne präsent. Nach Ende des ersten langen Anstieges von Kirchzarte­n nach Titisee-Neustadt war es sogar kurzzeitig eine Drei-MannSpitze­ngruppe um Kaufmann. Doch auf den flacheren Passagen kam das Feld wieder zusammen, sodass nach 25 Kilometern immer noch eine große Gruppe beisammen war. An fast allen Anstiegen forcierte Centurion Vaude das Tempo, richtig mitfahren wollten die Gegner aber nie. Als sich um Todtnau eine finale Fluchtgrup­pe formierte, waren Käß und Kaufmann mit dabei. Aber auch hier war die Harmonie nicht besonders groß. Immer wieder verschärft­e Kaufmann an den letzten Rampen das Tempo und es klafften kleine Lücken, aber immer wieder kam die Konkurrenz um Julian Schelb (Stop und Go) sowie Simon Stiebjahn (Bulls) zurück.

Die letzten Meter zum Ziel waren spannend – Richtung Kirchzarte­n hatten sich Schelb und Kaufmann vorne gelöst. Im kurvenreic­hen Finale setzte sich Schelb nach etwas über vier Stunden Rennzeit um die entscheide­nden Meter ab und sicherte sich mit fünf Sekunden Vorsprung seinen ersten Meistertit­el im Marathon. Für Kaufmann blieb Silber, Käß wurde Vierter, Hermann Elfter. Für Centurion Vaude also eigentlich eine gute Teamleistu­ng. Aber: „Meine Beine waren nicht gut“, meinte Käß. „Schade, aber wenn man bedenkt, von wo ich herkomme, geht die Holzmedail­le auch irgendwie in Ordnung.“Nicht ganz zufrieden war auch Kaufmann aus Meckenbeur­en. „Ich denke, ich war am Berg der Stärkste, und im Rennen auch einer der aktivsten Fahrer. Am Ende war halt doch einer schneller. Ich habe alles probiert und gönne es Julian, er ist ein großes Talent und hatte sich nach den Anstiegen immer wieder herangekäm­pft.“

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FOTO: PRIVAT Markus Kaufmann (links) wurde Zweiter hinter dem deutschen Meister Julian Schelb.

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