Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kein Verdächtiger zu Übergriff auf Dreijährige
Tat am Wohnmobilstellplatz ungeklärt – Weitere Vorfälle in Wangen und Kißlegg
WANGEN/REGION - In Wangen gab es in jüngster Zeit einen öffentlich bekannt gewordenen Fall eines Übergriffs auf ein Kind. Dieser geschah am späten Nachmittag des 12. April auf dem Wohnmobilstellplatz im Ebnet. Die Suche nach dem Täter ist bislang erfolglos – auch weil sich ein anfänglicher Verdacht gegen einen 19-Jährigen nicht erhärtet hat. „Er kann als Tatverdächtiger ausgeschlossen werden, weitere Ermittlungsansätze gibt es nicht“, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz am Dienstag.
Zur Erinnerung: An jenem Nachmittag hatte ein dreijähriges Mädchen mit einem Achtjährigen im Bereich des Stellplatzes gespielt, als das Mädchen nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft von einem Unbekannten gepackt worden war. Zunächst konnte sich das Mädchen losreißen und weglaufen, dann aber trug der Mann sie zu einer Hecke und legte sich auf das Kind. Ihr achtjähriger Spielkamerad hatte derweil einen Erwachsenen um Hilfe gebeten. Als der Erwachsene den Unbekannten ansprach, flüchtete dieser zu Fuß.
Zeugen hatten den Täter als etwa 18 Jahre alt beschrieben. Er soll etwa 1,60 Meter groß gewesen sein und eine schlanke Figur, ein schmales Gesicht sowie schwarze, nach hinten gekämmte Haare gehabt haben. Bekleidet war er mit einem roten T-Shirt, einer schwarzen Hose und ebensolchen Schuhen.
Einen Zeugenaufruf der Polizei gab es zuletzt auch zu einem Vorfall in Kißlegg. Im Bereich der dortigen Eugen-Bolz-Straße hatte am Dienstag, 12. Juni, gegen 8.15 Uhr demnach der Fahrer eines Ford Kombi zwei Schulkinder angesprochen. Er soll sie gefragt haben, ob sie mit ihm fahren wollten. Da sich die Mutter eines Schulkameraden in der Nähe aufhielt, sei der Unbekannte weiter gefahren.
Dieser Fall sorgte ebenso in den sozialen Netzwerken für Aufsehen wie ein möglicher weiterer, von dem die Mutter eines weiteren Kindes zumindest im Netz berichtete. Nach ihrer dort hinterlassenen Schilderung soll am Montag dieser Woche ein Fremder ihre Tochter am Wangener Busbahnhof angesprochen und sie gefragt haben, wohin sie fahren wolle. Auf die Auskunft des Mädchens habe er angeboten, sie ans Ziel zu bringen. Dazu kam es laut Darstellung der Frau aber nicht, weil die Tochter auf den gleich kommenden Bus hingewiesen habe.
Polizei sieht Aufrufe bei Facebook & Co. kritisch
Die Polizei sieht derlei Warnhinweise auf Plattformen wie Facebook und Co. zwiespältig. „Das kann gut gemeint sein“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. „Allerdings betrachten wir das etwas kritisch.“Zum einen, weil die Beamten dort eingestellten Hinweisen nicht unbedingt trauen: „Es gibt genug Leute, die auf Facebook ihr Unwesen treiben.“Zum anderen, weil durch die übliche Vervielfältigung dieser Art von Informationen es nach dem „Schneeballsystem“zu falschen Darstellungen und schnell zum Schüren von Generalverdachtsfällen kommen könne.
Deshalb rät die Polizei, bei Vorfällen ohnehin – schnellstmöglich – eine ihrer Dienststelle aufzusuchen. Außerdem weist sie auf den eigenen Facebook-Auftritt des Präsidiums hin. Die Informationen dort eingestellter Fahndungsaufrufe seien verlässlich.