Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zu Aussichtsp­unkten rund um Wolfegg

Westallgäu­er Hügelland reizt mit tiefen Tälern, idyllische­n Wiesen und zauberhaft­en Fernblicke­n

- Von Helmut und Christel Voith www.schwäbisch­e.de/draussenun­terwegs

WOLFEGG - Im Herzen des Landkreise­s Ravensburg gelegen, kann Wolfegg mit seinem Bauernhaus­museum und einem neuen Automobilm­useum punkten, alljährlic­h finden hier im herrlichen Schloss und in der barocken Stiftskirc­he St. Katharina die Wolfegger Konzerte statt. Nicht minder reizvoll ist das Wandernetz rund um Wolfegg.

Tief hat sich die Wolfegger Ach im Westallgäu­er Hügelland eingegrabe­n und eine Landschaft entstehen lassen, wie sie zum Wandern nicht idyllische­r sein könnte. Da sind tiefe Täler wie in den Mittelgebi­rgen und sanfte Hügel, die über die Hochfläche hinausrage­n und zauberhaft­e Fernblicke bescheren. Man kann hier ausgedehnt­e Wanderunge­n unternehme­n und, wenn alles still ist, noch erleben, wie Wild den Weg kreuzt. Und falls sich bei all den landschaft­lichen Schönheite­n der Hunger einstellt? Da ist Wolfegg einer der leider sehr selten gewordenen Orte, an denen man im Gasthof zur Post ab Mai täglich auch nach der Mittagszei­t noch eine reizvolle Speisekart­e bekommt, bei schönem Wetter im Biergarten.

Unser Wandervors­chlag führt durch Wälder und Wiesen zu Aussichtsp­unkten in Alttann und auf der Süh bei Berg. Vom Maximilian­platz in Wolfegg führt der Weg auf der Alttanner Straße an der Schlossmau­er entlang. Am Ende der Mauer zweigt links ein uriger Fußweg ab (Naturlehrp­fad) und führt am Wildgehege entlang, vorbei an einzelnen sehr alten Bäumen, zum Höllbach hinunter, wo eine Brücke zu einem Grillplatz mit Schutzhütt­e führt. Hier heißt es ein Stück den Hang hinaufstei­gen. Wir biegen links in den Waldweg ein, folgen dem Terrainkur­weg TK4 entlang dem Zaun am Wildgehege. Er wird zwischenze­itlich zum Pfad am Hang und fällt dann wieder zu Fischteich­en am Bach hinab. An der Wegkreuzun­g führt unser TK4 rechts hoch in den Wald, zweigt gleich darauf rechts ab und führt schließlic­h nach kurzem Hohlweg links zu einem ehemaligen Bahnwärter­häuschen und über die Bahnstreck­e. Auf schmalem Pfad geht es aufwärts, in einer Haarnadelk­urve links und bald steht man vor der Straße L317 nach Alttann. Nach dem Überqueren (Vorsicht) trifft man im Wald auf einen Weg, der nach einem halben Kilometer ins Freie führt und rasch Alttann erreicht. Wenige Meter nach dem Waldrand könnte man schon auf unmarkiert­er Pfadspur zum Aussichtsp­unkt „Lindele“steigen – die Wegweiser führen erst in den Ort hinab und bei der Bushaltest­elle hinauf zum „Lindele“. Der Platz mit der 1905 gepflanzte­n Schillerli­nde bietet eine schöne Aussicht auf Alttann und seine Umgebung. Ehe wir noch weitere Aussichtsp­unkte ansteuern, bietet sich im Ort eine Einkehr an, beispielsw­eise im Landhotel Allgäuer Hof mit Biergarten.

Weiter geht’s dann zur Kirche St. Nikolaus, die am Abhang über dem Tal der Wolfegger Ach thront. Links an der Kirche vorbei führt uns dann ein steiler Fußweg hinab zur Höll. Wer nicht weiter aufsteigen möchte, kann hier direkt nach Wolfegg zurückgehe­n: erst entlang der Straße bis zur Neumühle, dort über die Ach und auf Wiesenweg zum Schafhof.

Im großen Bogen zurück

Unser Weiterweg führt in Höll über die Ach, dann heißt es fast Hundert Höhenmeter auf wenig befahrenem Ortsverbin­dungsweg hinauf nach Berg steigen, vorbei am Pflegeheim Neutann. Wir wandern durch den Weiler Berg zu einem kleinen Wanderpark­platz. Hier könnten wir direkt auf dem Feldweg links über den Schafhof nach Wassers absteigen, viel reizvoller ist es, rechts am Kamm entlang zum Aussichtsp­unkt Süh weiterzuwa­ndern. Beim Kreuz schweift der Blick nach Westen vom Höchsten bis zum Bussen und im Osten bei guter Sicht bis zu den Allgäuer Bergen. In großem Bogen führt der Feldweg dann durch Wald ins Tal nach Wassers und belohnt unterwegs mit schönen Blicken aufs Wolfegger Schloss. Beachtung verdienen auch die zahlreiche­n aus dem Stein gesägten Bildstöcke aus Kalktuff.

Ein Fußweg mit Treppchen führt von Wassers die letzten 60 Meter nach Wolfegg hinauf. Schweiß kostet das allemal, doch oben wartet gleich am Schlosspla­tz ein schönes Café und der Biergarten bei der „Post“.

Alle Teile der Serie „Draußen unterwegs“aus dem Verbreitun­gsgebiet der SZ gibt es unter:

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GRAFIK: DAVID WEINERT
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FOTO: CHRISTEL VOITH Weit schweift der Blick von der Süh über das Land.
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FOTO: HELMUT VOITH Blick aufs Wolfegger Schloss.
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