Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zwei Familien bewerfen sich mit Steinen
Streit eskaliert auf dem Parkdeck der Stadthalle Biberach – Polizei greift massiv ein
BIBERACH - Ein Großaufgebot der Polizei hat am Dienstagabend gegen 20 Uhr für Aufsehen vor der Stadthalle Biberach gesorgt. Mit einigen Einsatzkräften rückte die Polizei aus und versuchte eine massive Auseinandersetzung zwischen zwölf Menschen zu schlichten. Angehörige zweier verfeindeter syrischer Familien waren auf dem Parkdeck der Stadthalle aneinandergeraten, es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung. „Es ging schon massiv zur Sache“, bestätigt Uwe Krause, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ulm. „Die Polizisten mussten stark einwirken und die Beteiligten voneinander fernhalten.“
Auf Bedrohungen, Beschimpfungen und Beleidigungen folgten auch Steinwürfe und Schläge. Ein 27-Jähriger warf sogar ein Fahrrad auf einen 37-Jährigen, der ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Ob die Familien sich verabredet hatten, oder ob sie zufällig aufeinandergetroffen sind, das ermittelt jetzt die Polizei. „Dazu können wir noch nichts sagen. Wir wissen nur, dass die eine Familie aus Richtung Wolfental unterwegs zum Bahnhof war“, so Polizeisprecher Krause. Beteiligt an der Auseinandersetzung waren zehn Männer und zwei Frauen.
Durch Zufall war ein Streifenwagen in der Nähe der Stadthalle, als der Streit zu eskalieren drohte. „Die Beamten waren sofort vor Ort“, so Krause. „Es wurden alle verfügbaren Streifen hinzugezogen.“Verletzt wurde am Ende nur der 37-jährige Syrer, den das Fahrrad getroffen hatte. „Geschuldet ist das sicherlich dem frühen Eintreffen der Polizei.“
Beim Eintreffen der ersten Polizeistreifen flüchteten fünf Männer in verschiedene Richtungen. Sie konnten später vorübergehend festgenommen werden. Darunter der 27jährige Fahrradwerfer. Laut Zeugen soll auch ein Messer im Spiel gewesen sein. Die Kriminalpolizei hat nun gegen alle Tatbeteiligten umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Nach derzeitigem Kenntnisstand könnte eine zurückliegende Beziehungstat bei der Auseinandersetzung eine Rolle gespielt haben.
Schaulustige stören Polizisten
Zahlreiche Schaulustige haben den Vorfall beobachtet und sich teilweise auch verbal eingemischt. „Sie haben die Arbeit der Beamten massiv gestört“, so der Polizeisprecher. Die Sympathien galten dabei allerdings weniger den Polizisten als den streitenden Familienmitgliedern. „Klar, dass um diese Uhrzeit noch einige Menschen unterwegs sind und das mitbekommen“, sagt Krause. „Aber man muss sich ja nicht überall einmischen.“Die Beamten jedenfalls hätten alle Hände voll zu tun gehabt, um in der aufgeheizten Stimmung eine weitere Eskalation zu verhindern.