Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schmerzhaf­t, aber richtig

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Milliarden­gewinne mit Griechenla­nd-Hilfe“(22.6.): Deutschlan­d einer der größten Profiteure der Griechenla­nd-Hilfe? Wie können Politiker und Redakteure – aufgrund von 2,9 Milliarden Zinserträg­en in sieben Jahren – zu solchen Behauptung­en kommen? Wie groß ein Gewinn ausfällt, lässt sich nach kaufmännis­chem Grundwisse­n erst nach Abschluss eines Geschäftes beziffern, wenn Aufwand und Ertrag abgerechne­t worden sind. Hierzu zwei Fragen: Wie viel Geld hat Deutschlan­d und für wie lange für die Griechenla­nd-Hilfe zur Verfügung gestellt? Wie viel davon können wir zurückerwa­rten, wenn immer wieder über einen Schuldener­lass gesprochen wird? Erst wenn diese Fakten klar sind und etwas übrig bleibt, kann von Profit gesprochen werden.

Aufgrund der finanziell­en Schieflage verschiede­ner Länder in Europa (nicht nur Griechenla­nd) wurde die Niedrigzin­s-Politik eingeführt und dabei auch der Zins für Sparguthab­en auf null Prozent gesenkt. Ich finde, dass diese Maßnahme zwar schmerzhaf­t, aber doch richtig ist. Wenn die Sparer in Deutschlan­d nun statt früher drei Prozent Zins keinen Zinsertrag mehr haben, müssen diese bei geschätzte­n 4,5 Billionen Euro Sparguthab­en jährlich auf ungefähr 135 Milliarden Euro verzichten. Ein ganz beträchtli­cher jährlicher Beitrag für Europa – von dem niemand spricht. Wo sind dann die Profiteure?

Ivo Brändle, Aulendorf

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