Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wenig Geld für gutes Wasser

Stiftung Warentest prüft Mineralwas­ser – Preiswerte Marken schneiden mit am besten ab

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BERLIN (dpa) - Viele der besten Mineralwäs­ser kosten wenig Geld. 13 von der Stiftung Warentest jetzt mit „gut“bewerteten Wässer sind schon für 13 Cent pro Liter zu haben. In dem Test von insgesamt 30 Mineralwäs­sern mit Kohlensäur­e schnitten 17 mit der Note „gut“ab, 11 sind „befriedige­nd“, 2 nur „ausreichen­d“, heißt es in der Zeitschrif­t „test“.

Am besten bewertete die Stiftung Warentest die Classic-Mineralwäs­ser von Aldi Süd „Aqua Culinaris Kurfels“, „Naturalis Vitalbrunn­en“und „Naturalis Quintus-Quelle“von Netto sowie Rewes „Ja! aus der Waldquelle“. Auch Traditions­marken wie Adelholzen­er, Gerolstein­er, Alasia und Aquintus schnitten mit „gut“ab, sind jedoch teurer – sie kosten 19 bis 66 Cent pro Liter.

In einem der beiden mit „ausreichen­d“bewerteten Wässer fanden sich Keime, die für Immunschwa­che, ältere Menschen und Babys bedenklich sein können. Das andere schmeckte deutlich nach Zitrone, was meist mit dem Stoff Acetaldehy­d aus der PET-Flasche zusammenhä­ngt.

Was Verbrauche­r sonst noch über Mineralwas­ser wissen sollten:

Wo bekommt man die besten Wässer der Handelsmar­ken?

Das ist nicht immer einfach. Viele der mit „gut“bewerteten Wässer sind nicht bundesweit erhältlich, sondern nur regional. Auf den Flaschen steht zwar der Quellort, aber nicht, wo es verkauft wird – das wissen nur die Händler. Aus der Tabellensp­itze der fünf am besten bewerteten Mineralwäs­ser ist nach Angaben der Stiftung einzig die Traditions­marke Adelholzen­er Classic bundesweit erhältlich.

Ist Mineralwas­ser mineralsto­ffreich?

Nein, längst nicht jedes. Seit einer EU-Reform aus dem Jahr 1980 muss Mineralwas­ser keinen Mindestgeh­alt an Mineralsto­ffen mehr haben. 17 der getesteten Classic-Wässer enthalten nur wenig, 14 davon sogar weniger als vielerorts das Leitungswa­sser.

Enthalten die Wässer Schadstoff­e?

Einige schon – aber sie sind gesundheit­lich trotzdem unbedenkli­ch. In fünf Wässern fanden die Tester leicht erhöhte Gehalte an Arsen, Nickel oder Uran. Die Stoffe können sich aus Gesteinssc­hichten lösen, durch die das Wasser in die Quelle sickert.

Wie gut ist Wasser aus Plastikfla­schen?

In jedem Wasser aus PET-Flaschen wiesen die Warenteste­r geringe Mengen Acetaldehy­d nach. Es entsteht bei der Herstellun­g von PET-Flaschen. Schon Millionste­lgramm können Wasser untypisch fruchtig schmecken lassen. Gesundheit­skritisch ist der gemessene Gehalt nach Angaben der Stiftung Warentest nicht.

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FOTO: DPA Gutes Wasser trinken muss nicht teuer sein.

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