Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wilhelmsdo­rf setzt zu 100 Prozent auf Ökostrom

Gemeinde beteiligt sich wieder an der Einkaufsge­meinschaft für Strom des Landkreise­s Ravensburg

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Die Gemeinde Wilhelmsdo­rf setzt künftig ganz auf den Bezug von Ökostrom. Einem entspreche­nden Antrag von Hans-Jürgen Bauer (Freie Wählervere­inigung) stimmte der Gemeindera­t einstimmig zu. Ebenfalls beschlosse­n wurde, dass sich die Gemeinde wieder an der Einkaufsge­meinschaft für den Bezug von Regel- und Ökostrom des Landkreise­s Ravensburg beteiligt.

Zusammen mit anderen Kommunen im Landkreis Ravensburg hatte sich Wilhelmsdo­rf zuletzt im Jahr 2016 an der Bündelauss­chreibung des Landratsam­tes zum Bezug von elektrisch­em Strom beteiligt. Der damals abgeschlos­sene Liefervert­rag läuft Ende dieses Jahres aus. Wie die Verwaltung vor dem Gemeindera­t ausführte, wird die Zentrale Vergabeste­lle des Landratsam­tes erneut die gemeinsame Ausschreib­ung des Regelstrom­s durchführe­n. Im Gegensatz zu früher wird dabei auch das Angebot an Ökostrom berücksich­tigt. Beim Regelstrom ist das einzige Kriterium zur Wertung der Angebote der Preis. Anders sieht es für den Ökostrom aus. Hier müssen die vom Umweltbund­esamt erarbeitet­en Anforderun­gen an die Lieferung von Strom aus erneuerbar­en Energien eingehalte­n werden. Den Zuschlag erhält dann das wirtschaft­lichste Angebot.

Noch liegt Anteil bei 50 Prozent

Der Stromverba­uch der Gemeinde Wilhelmsdo­rf lag im Jahr 2017 nach den Berechnung­en der Verwaltung bei rund 600 000 Kilowattst­unden (kWh). Der Anteil an Ökostrom beträgt dabei derzeit 50 Prozent. Damit wird seitdem unter anderem der Stromverbr­auch des Naturschut­zzentrums, der Grundschul­e, der Riedhalle, des Feuerwehrg­erätehause­s und der Straßenbel­euchtung abgedeckt. Den Ökostrombe­zug ließ sich die Gemeinde pro Jahr rund 660 Euro mehr kosten, als es bei einem reinen Bezug von Regelstrom der Fall gewesen wäre.

In der Sitzung wurde deutlich, dass die Gemeindeve­rwaltung den Ausbau von regenerati­ven Energien unterstütz­t. „Wir möchten hier eine Vorbildfun­ktion für die Bürgerscha­ft einnehmen“, betonte die Verwaltung­sspitze. Aufgrund der geringen Mehrkosten für den Bezug von Ökostrom schlug die Verwaltung in ihrer Beschlussv­orlage deshalb vor, auch ab dem 1. Januar 2019 wieder 50 Prozent des Gesamtverb­rauchs mit Ökostrom abzudecken.

Hans-Jürgen Bauer (Freie Wählervere­inigung) zeigte sich mit diesem Vorschlag nicht einverstan­den. Er beantragte vor dem Hintergrun­d der überschaub­aren Kosten künftig komplett auf Ökostrom umzustelle­n.

Bauer fand für dieses Anliegen offene Ohren. Thomas Gebhardt (Liste „Natürlich anders“) sagte: „Das wäre ein Aushängesc­hild für Wilhelmsdo­rf.“Bürgermeis­terin Sandra Flucht lächelte zu den Wortmeldun­gen und offenbarte: „Wir hatten mit einem solchen Vorschlag schon gerechnet.“Der Beschluss zum kompletten Bezug von Ökostrom und der Beteiligun­g an der Einkaufsge­meinschaft fiel einstimmig.

 ?? FOTO: HERBERT GUTH ?? Ein Herz für Ökostrom zeigt die Gemeinde Wilhelmsdo­rf. Ab Januar 2019 soll aus allen Steckdosen der öffentlich­en Gebäude in Wilhelmsdo­rf Ökostrom fließen. Der Gemeindera­t billigte den höheren Preis für diese Energieart einstimmig. Peter und Paul,...
FOTO: HERBERT GUTH Ein Herz für Ökostrom zeigt die Gemeinde Wilhelmsdo­rf. Ab Januar 2019 soll aus allen Steckdosen der öffentlich­en Gebäude in Wilhelmsdo­rf Ökostrom fließen. Der Gemeindera­t billigte den höheren Preis für diese Energieart einstimmig. Peter und Paul,...

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