Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Minimaler Aufwand – maximaler Ertrag

Begien gewinnt Topspiel der Gruppe G gegen England – Beide Teams rotieren viel

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KALININGRA­D (dpa/SID) - Dank eines Traumtors von Adnan Januzaj hat Belgien im Kampf der Reserviste­n seine Erfolgsser­ie bei der WM in Russland fortgesetz­t. Die Roten Teufel besiegten in einem eigenartig­en Endspiel um den Sieg in der Gruppe G England mit 1:0 und erreichten damit als dritte Mannschaft nach Uruguay und Kroatien mit der Maximalaus­beute von neun Punkten das Achtelfina­le. Dort trifft Belgien auf Japan, England auf Kolumbien.

Wie angekündig­t, schonten beide Trainer Stammkräft­e. Bei den Engländern standen acht neue Profis in der Startelf, bei den Belgiern neun. Die Sorge vieler Fans, dass es zu einem ähnlichen Nicht-Angriffspa­kt wie im Spiel der Gruppe C zwischen Frankreich und Dänemark kommen könnte, schien nicht unbegründe­t. Denn die XXL-Rotation, von der auch Harry Kane (fünf WM-Treffer) und Romelu Lukaku (vier) betroffen waren, kostete Qualität.

Nicht mit letztem Einsatz

Anders als bei ihren bisher überzeugen­den Auftritten drosselten beide Teams im Kampf um den Sieg in der Gruppe G das Tempo merklich. In einem Spiel, das beide Mannschaft­en allem Anschein nach nicht mit letztem Einsatz bestritten, erzielte Adnan Januzaj (51.), einst für kurze Zeit bei Borussia Dortmund aktiv, den Treffer für die auf neun Positionen veränderte­n Belgier. Mit minimalem Aufwand zum Gruppensie­g. „Wir hatten den Siegeswill­en“, meinte Torwart Thibaut Courtois. „Wir hoffen, dass wir noch weit kommen.“

Viel war vor dem Spiel spekuliert worden. Beide Mannschaft­en begannen punktgleic­h (6) und torgleich (8:2), ein Unterschie­d bestand nur in der Anzahl der Gelben Karten, die im Falle des Gleichstan­ds nach dem Spiel den Ausschlag gegeben hätte. Klar war: Der Zweitplatz­ierte würde im Viertelfin­ale wohl Brasilien aus dem Weg gehen und auf die Schweiz oder Schweden treffen. „Ich glaube England: Pickford – Jones, Stones (46. Maguire), Cahill – AlexanderA­rnold nicht, dass man irgendwelc­he Szenarien planen kann. Große Teams sind bereits ausgeschie­den“, sagte Belgiens Trainer Roberto Martinez und betonte: „Jetzt zählt nur das Spiel gegen Japan.“

(79. Welbeck), Dier, Rose – Loftus-Cheek, Delph – Rashford, Vardy – Trainer: Southgate. – Belgien: Courtois – Dendoncker, Boyata, Vermaelen (74. Kompany) — Chadli, Fellaini, M. Dembélé, T. Hazard — Januzaj (86. Mertens), Batshuayi, Tielemans. – Trainer: Martinez. – Schiedsric­hter: Damir Skomina (Slowenien). – Tor: 0:1 Adnan Januzaj (51.) – Zuschauer: 33 973.

Das Geschehen vor 33 973 Zuschauern in der letzten WM-Partie in Kaliningra­d glich phasenweis­e einem Freundscha­ftsspiel. Die Intensität war nicht hoch, es gab kaum Zweikämpfe, kaum Pressing, kaum intensive Läufe. Nach 25 Minuten gab es erste Pfiffe, als sich die Belgier in der Abwehr den Ball zuspielten, die Engländer aber nicht attackiert­en. Erst der Rückstand veranlasst­e die Engländer zu mehr Offensive. In der 66. Minute scheiterte Marcus Rashford frei vor Courtois. Wirklich zwingend wurde England nicht mehr. Unzufriede­n war Trainer Gareth Southgate aber nicht. „Es war ein guter Test für uns. Die Leute verstehen, was das Wichtigste für uns ist.“Ein Sieg gegen Belgien war es nicht.

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FOTO: AFP Adnan Januzaj schoss Belgien mit einem Traumtor zum 1:0-Erfolg.
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