Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Japan zittert sich weiter
Asiaten stehen nur dank der Fair-Play-Wertung im WM-Achtelfinale
WOLGOGRAD (SID/sz) - Verzockt, aber trotzdem weiter: Japan ist mit Hängen und Würgen – und dank einer historischen Fair-Play-Entscheidung – ins WM-Achtelfinale eingezogen. Die Asiaten verloren zwar gegen die bereits ausgeschiedenen Polen 0:1, entschieden aber das Duell um den zweiten Platz gegen das punkt- und torgleiche Team aus Senegal für sich – weil sie weniger Gelbe Karten gesehen haben. Auf diese Weise ist in der WM-Geschichte noch nie eine Gruppe entschieden worden.
Mit einem fast schon unerträglichen Ballgeschiebe in der eigenen Hälfte zitterten sich die Japaner dem Schlusspfiff entgegen. Bloß nichts riskieren, weder einen weiteren Gegentreffer noch Gelbe Karten. Nicht schön, vor allem nicht für die Zuschauer im Stadion, die beide Teams auspfiffen. „Das war schon ein komisches Gefühl“, sagte Makoto Hasebe ANZEIGE Klaus Paesch, Tettnang von Eintracht Frankfurt in der ARD über die Schlussminuten. „Aber so ist Fußball.“In diesem Fall leider.
Bei Temperaturen um 36 Grad in Wolgograd schoss Jan Bednarek in der 59. Minute den Siegtreffer für die bis dahin noch sieglosen Polen. Die Osteuropäer beendeten die Gruppe dennoch als Letzter. Japan: Kawashima – Hiroki Sakai, Yoshida, Makino, Nagatomo, Yamaguchi, Shibasaki – Gotoku Sakai (47. Osako), Usami (65. Inui) – Muto (82. Hasebe) – Trainer: Nishino. – Polen: Fabianski – Bereszynski, Glik, Bednarek – Kurzawa, Krychowiak, Goralski, Jedrzejczyk – (79. Teodorczyk), Kurzawa (79. Peszko), Lewandowski – Trainer: Nawalka. – Schiedsrichter: Janny Sikazwe (Sambia) – Tor: 0:1 Jan Bednarek (59.) – Zuschauer: 42 189.