Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wer unter dem WM-Aus leidet – und wer profitiert

Brych hofft auf Einsätze, Frust bei Gastronome­n

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KASAN (dpa) - Bei den deutschen Fans war die Stimmung nach dem historisch frühen WM-Aus am Tiefpunkt. Doch sie sind nicht die einzigen, denen das Debakel die Laune vermiest.

Auf der anderen Seite dürfte jedoch auch der eine oder andere den WM-K.o. erfreut zur Kenntnis genommen haben. Eine Übersicht. Sie leiden unter dem Aus – und sie profitiere­n.

Sie profitiere­n vom DFB-Debakel: Felix Brych:

Auf einen Vorrunden-Einsatz kommt der deutsche Schiedsric­hter Felix Brych bei dieser WM bislang. Mit dem deutschen Aus kommt der 42-Jährige nun verstärkt für weitere Einsätze in der K.o.-Phase bis hin zum Finale infrage. Bei seinem ersten Spiel überzeugte Brych mit einer souveränen Leistung – auch wenn Serbien wegen eines nicht gegebenen Elfmeters gegen den Referee wütete.

Die Bundesliga-Clubs:

Die ersten Teams haben schon mit der Vorbereitu­ng auf die neue Saison begonnen, Anfang Juli folgen auch die Topclubs um Meister FC Bayern. Und der neue Münchner Coach Niko Kovac dürfte früher als gedacht mit einem Großteil seines Kaders die Vorbereitu­ng auf die neue Saison angehen können – dem frühen DFB-Aus sei Dank.

Sané, Wagner und Co.:

Kurz vor dem Turnier war die Enttäuschu­ng bei den Aussortier­ten wie Leroy Sané, Sandro Wagner und Mario Götze groß. Nun dürfte der eine oder andere vielleicht froh sein, nicht zu den historisch­en WM-Versagern zu gehören. Immerhin werden ihre Namen nun nicht auf ewig mit dem ersten deutschen Vorrunden-K.o. bei einer WM verbunden sein – und den Urlaub können sie auch entspannt genießen.

Sie leiden nach der Niederlage:

Gaststätte­n: Sie haben Kellner angeheuert, Leinwände und Fernseher gekauft, Bier gehortet: Für Deutschlan­ds Gastwirte ist das frühe WMAus eine Enttäuschu­ng, vor allem finanziell. Sie hoffen nun auf gutes Wetter und spannende Spiele, die die Menschen auch weiterhin in die Strandbars, Biergärten, Kneipen und Cafés in Deutschlan­d locken werden. Auch die Berliner Fanmeile am Brandenbur­ger Tor bleibt geöffnet.

Bierbrauer: Nach dem überrasche­nden WM-Aus war bei vielen Fans vielleicht noch einmal Frusttrink­en angesagt – doch ohne deutsche WM-Spiele dürfte in Zukunft wohl auch der Bierkonsum sinken. Auch für Deutschlan­ds Bierbrauer ist der historisch­e K.o. in diesem Sommer daher wohl ein ungeahntes Schreckens­szenario.

TV-Sender: Rund 25,43 Millionen Menschen sahen am Mittwoch das Ausscheide­n der deutschen Nationalma­nnschaft im ZDF – mit weitem Abstand der beste Wert des Tages. Mit dem K.o. für die DFB-Auswahl dürften nun auch das Interesse der deutschen Fernsehzus­chauer sinken.

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FOTO: DPA Kann auf weitere Einsätze hoffen: Felix Brych.

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