Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Auf der Veitsburg droht der Leerstand
Nach der Kündigung des Wirts: Stadtrat drängt auf schnellen Wechsel
RAVENSBURG - Eine sofortige Neuausschreibung des Restaurants auf der Veitsburg fordert der Ravensburger Stadtrat Rolf Engler (CDU). Wirt Michael Kruwinnus hat, wie berichtet, den Bettel hingeworfen. Kommunalpolitiker Engler befürchtet, dass eine Ausschreibung der Pacht im Herbst, wie von der Stadt geplant, zu Verzögerungen führt – und das Restaurant auch noch im Sommer 2019 dicht ist.
Rolf Engler verlangt daher in einem Schreiben an Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp, dass das Thema Veitsburg-Restaurant gleich am Montag im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats behandelt wird. „Es gibt keinen Grund, das Restaurant nicht schon jetzt sofort auszuschreiben“, sagte der Stadtrat der „Schwäbischen Zeitung“. Der bisherige Pächter, Michael Kruwinnus, hat seinen Pachtvertrag vorzeitig gekündigt, führt das Lokal aber noch bis Jahresende weiter. Die Stadt, der die Veitsburg gehört, hatte daraufhin angekündigt, dass sich interessierte Nachfolger von Herbst an um die Pacht bewerben können. Danach entscheidet der Gemeinderat, wer den Zuschlag bekommt.
Rolf Engler dauert das alles viel zu lange. Sein Hauptargument: „Interessenten sind oft noch in einem Pachtverhältnis und müssen Kündigungsvereinbarungen einhalten.“Das heißt: Nach der Ausschreibung, der Zeit für das Auswahlverfahren und dem Beschluss des Gemeinderats könnte es Monate dauern, bis ein neuer Pächter das Höhenrestaurant wieder eröffnet. Sollte dieser dann noch bauliche Veränderungen vornehmen oder einen zeitlichen Vorlauf, zum Beispiel für Werbung, benötigen, dann wäre bei dem von der Stadt geplanten Verfahren unter Umständen die Veitsburg noch im Sommer 2019 dicht.
„Die Bevölkerung erwartet, dass die Bewirtschaftung der VeitsburgGastronomie nahtlos erfolgt. Dies halte ich auch für leistbar“, schreibt Engler in seinem Brief an den OB. Und: „Wir haben dadurch auch geringere Pachtausfälle.“Schon jetzt, so der Stadtrat, hätten sich mehr als fünf interessierte Gastwirte gemeldet – und das, obwohl das Restaurant nach Plänen der Stadt erst im Herbst ausgeschrieben werden soll.
Die Stadtverwaltung hatte angekündigt, bei den Überlegungen für ein neues Konzept oder die künftige Ausrichtung des Höhenrestaurants Veitsburg einen externen Gastro-Berater zuziehen zu wollen. Stadtrat Engler hält das schlichtweg für „unnötig“. Der bisherige Pächter hatte, wie berichtet, aus wirtschaftlichen Erwägungen von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht. Der Grund: Er wollte die vertraglich festgelegten Öffnungszeiten reduzieren, worauf sich die Stadt nicht einließ. Der Gastwirt argumentierte, dass die vorgeschriebenen Öffnungszeiten zu lang und daher nicht rentabel seien. „Dem Wunsch des Pächters, die Öffnungszeiten anzupassen, wurde nicht nachgegeben, weil die Ausrichtung als Ausflugslokal immer vorgegeben war“, sagte der Pressesprecher der Stadtverwaltung Ravensburg, Alfred Oswald, dazu.